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August Horch Museum: Automobilbaugeschichte in Zwickau

August Horch Museum Zwickau - Blick in Haupthalle

August Horch Museum Zwickau - Blick in Haupthalle

Geschichte August Horch Museum Zwickau

Bereits 1975 gab es erste konkrete Überlegungen, ein Museum zur Automobilbaugeschichte in Zwickau zu errichten. Wegen fehlender Mittel blieb es jedoch zunächst bei Willensbekundungen. Erst 1988 konnte ein ungenutzter Speisesaal des VEB Sachsenring in eine ständige Automobilausstellung umfunktioniert werden. Sie beherbergte zunächst 14 Fahrzeuge, darunter einen Horch, einen DKW und verschiedene Zwickauer IFA-Fahrzeuge wie den P 50, den P 70 und den P 240 „Sachsenring“.

Nach 1990 wechselte die Trägerschaft des Museums mehrmals und erst als sich die Stadt Zwickau und die Audi AG im Dezember 2000 als gleichrangige Gesellschafter zusammenschlossen, konnte sich das August Horch Museum als gemeinnützige GmbH neu formieren und seine Arbeit in eine solide Struktur gießen. 2002 begannen umfassende Sanierungsarbeiten und im September 2004 eröffnete das Automobilmuseum seine neu konzipierte Ausstellung in den Gebäuden des ehemaligen Audi-Werkes. Im September 2005 wurde die Ausstellung durch die Eröffnung des ehemaligen Kontorgebäudes und der Horch-Villa auf rund 3.000 Quadratmeter erweitert. Die Sanierung wurde ermöglicht durch eine großzügige Spende der Audi AG und durch Fördermittel von Bund und Land. Den Erhalt und Ausbau des Museums sicherten in den zurückliegenden 15 Jahren vor allem Zuschüsse der Stadt Zwickau und der Kulturraumförderung des Landes Sachsen. Diesem Engagement ist es auch zu verdanken, dass das Museum derzeit über 120 Großexponate verfügt, wovon etwa 70 in der Dauerausstellung gezeigt werden.

Im November 2017 öffnete der neue Ausstellungsbereich, mit dem die Museumsfläche nochmals extrem erweitert wurde. Insbesondere für Volkswagen wird die weitere Entwicklung von Mosel und Chemnitz zukünftig auf deutlich mehr Fläche dargestellt. Ebenso steht nunmehr ausreichend Platz zur Verfügung, um auch die Entwicklung während der DDR-Zeit und nach der Wende zu dokumentieren.

Dauerausstellung August Horch Museum Zwickau

Die Dauerausstellung beginnt bei den Anfängen des Zwickauer Automobilbaus mit der Gründung der August Horch & Cie. Motorenwagenwerke A.G. in 1904 durch August Horch. Etwa 70 Großexponate und eine Vielzahl automobiler Kleinobjekte begeistern mit ihrem besonderen Flair nicht nur Auto- und Technikfreunde. Ein Wechselspiel von Objektpräsentationen und Inszenierungen prägt die Ausstellung, ergänzt durch Displays, Animationen, historische Dokumente und Filme.

Ein Nachbau des Horch 14-17 PS aus dem Jahr 1904 – das „älteste“ Auto der Ausstellung – bildet den Auftakt. Lassen Sie sich anschließend faszinieren von den Prachtstücken der Zwickauer Automobilbaukunst: den eleganten Horch Luxus-Modellen der 30er Jahre. Die Wagen der Marken Audi und Wanderer sind ebenso beeindruckend wie der damals bahnbrechende Kleinwagen DKW F 1 mit dem ersten serienmäßigen Frontantrieb. Staunen Sie über den Nachbau des Auto Union – Rennwagens vom Typ C. Sogar der Sound des Motors kann hier gehört werden.

Daran schließt sich der Ausstellungsbereich Auto Union und Zweiter Weltkrieg an. Hier wird die Rolle der Auto Union im Reigen der Kriegsproduzenten dargestellt und verdeutlicht anhand einer Reihe von Fahrzeugen und anderen Kriegsgütern, wie sehr sich das Unternehmen in den Kriegsjahren vom zivilen Kfz-Hersteller zum reinen Kriegsproduzenten wandelte. Die thematische Gliederung des Bereichs vertieft folgende Aspekte:

• Frauenarbeit/Fremdarbeiter/Zwangsarbeiter/KZ-Häftlinge
• Rüstung, Kriegswirtschaft und Produktpalette der Auto Union
• Kriegsschäden an den Werken der Auto Union
• Werbung und Öffentlichkeitsarbeit der Auto Union während des Krieges

Das Kontorgebäude gibt dem Besucher Einblicke in die Technologie und mechanische Fertigung der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Komplett funktionsfähige Maschinen mit Transmissionsantrieb und ein Motorenprüfstand aus den 1930er Jahren (einmalig in Europas Fahrzeugmuseen) versetzen Sie in die Produktionszeit der historischen Automobile. Die Konstruktionsweise früherer Karosserien lässt sich u.a. an einem unverkleideten Audi im Detail bestaunen. Das Rundkino zeigt einen Film zur Entwicklung des Zwickauer Automobilbaus von der Frühzeit bis zum Ende der Auto Union.

DKW Fahrzeug im Horch Museum Zwickau
Ausstellungsfläche Horch Museum Zwickau
Blick aus Eingangshalle auf Aufstellungsfläche Horch Zwickau

Im Untergeschoss des Museums werden die folgenden Themen aufgegriffen:
– Die ersten individuellen Motorisierungswellen der 1920er und 30er Jahre, erlebbar vornehmlich an DKW- und Wanderer-Automobilen und -Motorrädern auf einer Straßenszene sowie in einer Auto Union Vertragswerkstatt um 1935/36.
– Der gemeinsame Vertrieb und das Marketing der Auto Union – die Vier Ringe in der Werbe- und Verkaufsstrategie der Auto Union werden dargestellt als begehbare AU-Handelsfiliale.
– Das nützliche Automobil – Mit der Entwicklung leistungsstärkerer Motoren ergaben sich neben der individuellen Personenbeförderung noch vielfältige andere Nutzungsmöglichkeiten für Automobile. Im Museum inszeniert durch ein Wanderer W 24 Taxi und einen DKW F 7 Kastenwagen.
– Freizeit und Mobilität der 1930er Jahre – Der Ausbau des Straßennetzes und das zunehmende Urlaubsangebot jener Jahre führten zu einer wachsenden Mobilität in den Sommer- und auch Wintermonaten. Liebevoll inszeniert wurde dieses Thema mit Fahrzeugen in einer Picknick- und Autobahnsituation sowie vor einer winterlichen Kulisse. In der Horch-Villa finden sich die Besucher in die Zeit des Lebens und Wirkens eines der größten Automobil-Pioniere der deutschen Geschichte zurückversetzt.

In dem 2017 neu eröffneten Ausstellungsbereich im Erweiterungsausbau wird u. a. die weltweit einzig verbliebene Produktionsanlage für die Herstellung von Duroplast für den Trabant gezeigt. Außerdem werden die Prototypen, die während der DDR-Zeit entwickelt, aber nie in Serie gebaut werden durften, präsentiert. Ebenso werden die Entwicklungen von VW nach der Wende dokumentiert.

Öffnungszeiten August Horch Museum Zwickau

Dienstag – Sonntag
9:30 bis 17:00 Uhr
Montag
geschlossen (außer an bundesweiten gesetzlichen Feiertagen)
1. Donnerstag im Monat
9:30 bis 20:00 Uhr
Schließtage
24.12., 25.12., 31.12.
An Neujahr von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet

Hinweis: letzter Einlass um 16:30 Uhr

Sonderführungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Dafür ist aber eine Voranmeldung zwingend erforderlich. Hunde sind im Museum nicht erlaubt. Therapie- und Blindenhunde sind von dieser Regelung ausgenommen.

Kartenzahlung ist möglich.

Anschrift August Horch Museum

August Horch Museum Zwickau gGmbH
Audistraße 7
08058 Zwickau
www.horch-museum.de

Quelle: August Horch Museum Zwickau
Bidlquelle: hoga-presse-Redaktion.

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