Ostdeutschland entwickelt sich immer stärker zum Reiseziel internationaler Touristen
(hoga-presse) Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Untersuchung zur Erschließung des internationalen Flugtourismus für die neuen Bundesländer“, die im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer, Dr. Christoph Bergner, von der dwif-Consulting-GmbH erstellt wurde. Die Studie ist Teil der gemeinsamen Aktivitäten von Bund und Ländern sowie von der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) und des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), den Tourismus in Deutschland zu fördern.
Bis 2020 schätzen die Gutachter den Zuwachs des Fernreisetourismus in den neuen Bundesländern auf 36 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind über 600.000 zusätzliche Übernachtungen möglich. Insgesamt hat die Studie 15 relevante internationale Quellmärkte identifiziert – neben traditionellen Märkten wie den Niederlanden, Großbritannien oder der Schweiz interessieren sich auch immer stärker Fernreisende aus Russland, China und Australien für die neuen Bundesländer. Bei ihnen sind Städte- und Kulturreisen besonders beliebt.
„“Die hohen Investitionen von Bund, Ländern und Gemeinden in die Aufwertung der Innenstädte, der Erhalt der Kulturdenkmäler und der Ausbau der touristischen Infrastruktur zahlen sich auch im internationalen Gäste- und Besucherverkehr immer stärker aus““, erläutert Dr. Christoph Bergner.
Mit Blick auf die gegenwärtig von den Hochwasserfolgen betroffenen ostdeutschen Urlaubsregionen und vom Bund kürzlich für eine Sondermarketing-Kampagne für den Deutschlandtourismus im Ausland bereitgestellten zusätzlichen Mittel erklärt Dr. Bergner: „“Ich bin zuversichtlich, dass es mit gemeinsamen Anstrengungen gelingen wird, die Schäden, die das verheerende Hochwasser in einigen Regionen auch zulasten des Tourismus angerichtet hat, zügig zu beseitigen. Hierzu gehört auch, dass unsere internationalen Gäste erfahren, dass unsere Urlaubsregionen nicht an Qualität und Reiz verloren haben.““
Neben Berlin, dessen Besucher bereits zu mehr als 40 Prozent aus dem Ausland kommen, sind auch Dresden, Leipzig, die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns oder die Thüringer Städte und der Thüringer Wald begehrte Reiseziele. Flugreisen spielen insgesamt eine immer wichtigere Rolle. Die neuen Bundesländer besitzen allerdings auch einige Schwächen: Neben der noch geringen internationalen Bekanntheit insbesondere außerhalb Europas zählen hierzu vor allem die begrenzten finanziellen Möglichkeiten für das Auslandsmarketing, teilweise fehlende fremdsprachige Internetauftritte und verbesserungsbedürftige attraktive und buchbare Angebote.
Die Gutachter der Studie unterbreiten viele praktische Vorschlägen. Unter anderem empfehlen sie eine Vertiefung themenbezogener, bundesländerübergreifender Vermarktungskooperationen, die Weiterentwicklung innovativer und quellmarktspezifischer Reiseprodukte, eine Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse und internationalen Kompetenzen der Tourismus- und Hotelfachkräfte sowie international verständliche Beschilderungs- und Buchungssysteme.
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