(hoga-presse) Staatssekretär Griese hat dem ökologischen Weinbauverband „ECOVIN“ zum 30-jährigen Bestehen gratuliert. „Drei Jahrzehnte nach der Gründung des Verbandes ist der ökologische Land- und Weinbau in der Mitte der Gesellschaft und der Weinwirtschaft angekommen“, sagte Griese bei der Jubiläumsfeier am Mittwoch in Geisenheim. Seien die Praktiken der Ökowinzer in den Gründungsjahren noch belächelt worden, gehörten Mittel wie Backpulver zur Pilzbekämpfung oder blühende Begrünungen heute zum Alltag im konventionellen Weinbau. Griese wies da-rauf hin, dass inzwischen bundesweit rund 8000 Hektar Rebfläche ökologisch bewirtschaftet werden, über zwei Drittel davon in Rheinland-Pfalz – Tendenz steigend: „Der Ökoweinbau ist eine unvergleichliche Erfolgsstory.“
Vom rheinland-pfälzischen Oppenheim aus betreut ECOVIN heute bundesweit 246 ökologische Weinbaubetriebe. Staatssekretär Griese erinnerte in seiner Ansprache an die Pioniere des Öko-Weinbaus. So hätte sich vor 30 Jahren „eine kleine, verschworene Gemeinschaft von Idealisten, Widerständlern, Umweltschützern und Atomkraftgegnern“ trotz Unwägbarkeiten und Anfeindungen zum nationalen „Bundesverband Ökologischer Weinbau – ECOVIN“ zusammengeschlossen. Ausgangspunkt seien die von Winzern entwickelten ersten Richtlinien zum ökologischen Weinbau gewesen, die am 30. März 1985 an der Fachhochschule und Forschungsanstalt in Geisenheim vorgestellt wurden. „Bis heute sind viele der damals formulierten Forderungen in Erfüllung gegangen. Zum Beispiel haben wir die Staatsweingüter in Bad Kreuznach und Trier-Avelsbach auf ökologischen Anbau umgestellt“, so Griese. Auch die Forderung nach Aufnahme des ökologischen Weinbaus in die Ausbildung sei nach langwierigen Diskussionen umgesetzt worden. Heute werde an mehreren Standorten in Deutschland zum ökologischen Weinbau geforscht, insbesondere zur Optimierung des Pflanzenschutzes.
Staatssekretär Griese kündigte an, dass sich die rheinland-pfälzische Landesregierung in der nationalen und europäischen Weinbaupolitik weiterhin für die Belange der Ökowinzer stark machen werde. Vor dem Hintergrund des neuen Pflanzrechtsystems für Reben in Europa setze sich Rheinland-Pfalz auf Bundesebene für einen möglichst geringen Zuwachs der Rebfläche ein, um den heimischen Qualitätsweinbau im Wettbewerb zu schützen: „Wir fordern, dass bei der Vergabe von neuen Pflanzrechten der Weinbau in Steillagen sowie der umweltfreundliche Weinbau Priorität haben sollen“, so Griese.
Quelle: Pressemitteilung mulewf.rlp.de