(hoga-presse) Die Weinexporte aus deutschen Anbaugebieten beliefen sich im vergangenen Jahr auf 1,3 Millionen Hektoliter im Wert von 321 Millionen Euro. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im Vorfeld der internationalen Weinmesse ProWein bekannt gab, ist 2012 der Durchschnittspreis der exportierten Weine aus den deutschen Anbaugebieten erneut gestiegen.
Er legte im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um 8,4 Prozent auf 2,46 €/l zu. 78 Prozent der ausgeführten Menge waren Qualitätsweine, bei denen die Preise im Mittel bei 2,70 €/l lagen, wobei hier nach einzelnen Märkten zu differenzieren ist.
Besonders positiv entwickelten sich die Exporte nach Norwegen, Kanada, Japan und Schweden, die Wertsteigerungen zwischen vier und zehn Prozent bei gleichzeitigen Mengenzuwächsen aufweisen. Insbesondere die Norweger fragen Weine aus deutschen Anbaugebieten in den letzten Jahren immer stärker nach. Rund jede dritte Flasche Weißwein, die sie öffnen, stammt aus deutschen Kellern. Nach Angaben des norwegischen Monopols werden neben dem Riesling auch zunehmend andere Rebsorten wie Weiß- und Grauburgunder oder Silvaner konsumiert, die auch hervorragend zur nordischen Küche passen.
Unter positiven Vorzeichen stehen des Weiteren die Exporte in die Niederlande, Nummer Zwei in der deutschen Exportstatistik. Sie legten um sechs Prozent im Umsatz auf 36 Millionen Euro und um drei Prozent in der Ausfuhrmenge auf 217.000 Hektoliter zu. Die Niederländer schätzen ebenfalls die Vielfalt der Rebsorten aus den deutschen Anbaugebieten.
In den USA war 2012 die Marktsituation noch von der außergewöhnlich kleinen Erntemenge des 2010er Jahrgangs geprägt. Denn in Deutschlands wichtigstem Weinexportmarkt kommen die deutschen Jahrgänge erfahrungsgemäß zum Großteil erst mit einer gewissen Zeitverzögerung in den Handel. Das verringerte Angebot führte in den USA zu Umsatz- und Mengenrückgängen von jeweils 13 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 257.000 Hektoliter im Wert von 89 Millionen Euro in die USA ausgeführt. DWI-Geschäftsführerin Monika Reule ist jedoch zuversichtlich, dass sich die USA-Exporte mit den qualitativ sehr guten Jahrgängen 2011 und 2012, die in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, in den kommenden Jahren wieder erholen werden.
In Großbritannien findet weiterhin ein spürbarer Sortimentswechsel vom Preiseinstiegs- ins Mittelpreissegment statt, wie deutliche Absatzzuwächse von mehr als 30 Prozent im Preisbereich von über fünf Pfund zeigen. Die deutlichen Mengenrückgänge im Bereich der Basisweine konnten jedoch nicht durch die höherwertigeren Tropfen kompensiert werden, was sich in einem Absatzrückgang von 22 Prozent widerspiegelt.
Die größten Mengenverluste im Umfang von 150.000 Hektolitern hatten die deutschen Weinexporteure 2012 mit Weinen im Preisbereich von rund einem Euro auf dem russischen Markt. Sie sind auf veränderte Einfuhrbestimmungen und verschärfte Wettbewerbsbedingungen im Basisweinsegment zurückzuführen.
Aufgrund der deutlichen Exportrückgänge in volumenstarken Absatzmärkten wie den USA, Großbritannien und Russland gingen die Weinexporte 2012 im Vergleich zum Vorjahr zusammen genommen um 15,2 Prozent zurück. Dank des gestiegenen Durchschnittspreises fiel das Minus im Wert der ausgeführten Weine mit 7,8 Prozent wesentlich moderater aus.
„Trotz der ambivalenten Situation im Weinexport bewegen wir uns mit dem insgesamt besseren Preisniveau und einem Trend zum Absatz höherwertigerer Weine in die richtige Richtung. Es erfordert allerdings eine intensive und kontinuierliche Imagearbeit für unsere Weine in den Auslandsmärkten, um unsere internationale Marktposition weiter zu stärken und verloren gegangene Marktanteile zurückzugewinnen“, resümiert Reule.
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