(hoga-presse) Deutsche Brauer blicken zurück auf ein durchwachsenes Jahr. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht Zahlen zum Biermarkt 2013 in Deutschland. Demnach ist der Bierabsatz gegenüber dem Vorjahr insgesamt um zwei Prozent beziehungsweise 1,9 Millionen Hektoliter auf insgesamt rund 94,6 Millionen Hektoliter zurückgegangen. Der steuerpflichtige Bierabsatz, d. h. die in Deutschland verkaufte Menge Bier, ist um 1,7 Prozent gesunken. Ausnahmen bilden die Absätze in den Bundesländern Berlin und Brandenburg (+5,7%), Mecklenburg-Vorpommern (+8,7%) und Bayern (-0,3%), in denen positive bis nahezu stabile Trends zu verzeichnen sind. Der Gesamtexport deutscher Biere ist im letzten Jahr zwar um 3,8% gefallen, durch die starke Nachfrage in Drittländern konnten die Ausfuhren dorthin jedoch um 8,7% gesteigert werden.
„Das Wetter hat vielen Brauern einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein Grund für die deutlichen Absatzeinbußen in Deutschland ist der lange Winter, auf den ein durchwachsener Sommer folgte“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, am Donnerstag in Berlin. Allein wegen des demografischen Wandels und veränderter Konsumgewohnheiten müsse sich die deutsche Brauwirtschaft mittel- und langfristig auf weiter sinkende Absatzzahlen einstellen. Es gebe aber auch „ermutigende Trends“, wie etwa die anhaltend starke Nachfrage nach deutschen Bieren aus dem außereuropäischen Ausland wie China und USA, wo neben dem einzigartigen Geschmack auch die absolute Klarheit und Reinheit der nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebrauten Biere hoch im Kurs steht.
Positiv hervorzuheben sind laut Eichele auch die weiterhin hohe Nachfrage deutscher Verbraucherinnen und Verbraucher nach Biermischgetränken und alkoholfreien Bieren sowie die hervorragende Resonanz auf neue Biere, die etwa mit aromatischem Hopfen gebraut werden und zur Bereicherung der Geschmacksvielfalt beitragen. Gegenwärtig stellen über 1300 Brauereien in Deutschland rund 5000 verschiedene Biere her. Die sensorische Vielfalt beruht auf nur vier Ingredienzien: Wasser, Hopfen, Malz und Hefe.
In den aktuell vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen ist der Absatz alkoholfreien Bieres nicht enthalten. Hier wird mit einem erneuten Anstieg gerechnet, der sich wie in den Jahren zuvor positiv auf die Branche auswirken kann.
Experten prognostizieren, dass sich die Produktionskosten für die Brauwirtschaft auch in diesem Jahr weiter deutlich erhöhen werden. So werden die Preise für Rohstoffe aufgrund der weltweit steigenden Nachfrage voraussichtlich ebenso ansteigen wie das Lohnniveau, die Energiekosten sowie die Ausgaben für Verpackung, Logistik und Vertrieb. Hinzu kommen notwendige Investitionen in Modernisierungsmaßnahmen, die in manchen Brauereien anstehen. Trotz steigender Produktionskosten, eines enormen Preisdrucks im Markt, des immer härter werdenden Wettbewerbes im Handel und der erneut rückläufigen Absatzzahlen liegt die „Biernation Deutschland“ im europäischen Vergleich weiter auf einem sehr hohen Produktions- und Konsumniveau. Der Deutsche Brauer-Bund rechnet damit, dass sich auf dem deutschen Biermarkt 2014 der Trend zu einer wachsenden Vielfalt und neuen, erfolgreichen Produkten gerade auch im Premium-Segment fortsetzen wird.
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