(hoga-presse) DSD fördert Fachwerkwohnhaus am Hochzeitsberg in Grebenstein. Tor ermöglicht Zugang zu den Speichergeschossen.
DSD stellt Fördervertrag über 100.000 Euro
In diesen Tagen erreicht die Denkmaleigentümer Dörthe Maske und Dirk Notroff ein Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 100.000 Euro für die Restaurierung des Fachwerkwohnhauses am Hochzeitsberg in Grebenstein. Das auf das 15. Jahrhundert zurückgehende Gebäude ist eines von über 200 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.
Zwei erhaltene Fachwerkbauten
Unterhalb der einstigen landgräflichen Burg Grebenstein liegt die heutige Stadt gleichen Namens zu beiden Seiten des Flusses Esse. Der Bautenbestand der älteren Oberstadt und der nur wenig jüngeren Unterstadt reicht vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg haben sich neben der Kirche, dem Erdgeschoss des Rathauses und vier steinernen Speichergebäuden glücklicherweise zwei Fachwerkbauten aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhalten. Eines davon ist das Haus am Hochzeitsberg.
Der in Ständerbauweise errichtete Bau ist dendrochronologisch auf 1428/29 datiert. Der stattliche Fachwerkbau liegt an einer Straßenecke. Die Speicherobergeschosse des langgestreckten, dreigeschossigen Längsdielenhauses ragen weit hinaus und sind über ein hohes Dielentor auf der Giebelseite zugänglich. Das Dach wurde im 19. Jahrhundert nach einem Unwetterschaden in niedrigerer Form erneuert. Das Speichergeschoss hat sich original erhalten, nur die Wohngeschosse wurden im 20. Jahrhundert modernisiert. Das Haus zählt zu den ältesten Fachwerkbauten des Landkreises und besitzt trotz der späteren Umbauten überregionale architektonische, städtebauliche und hauskundliche Bedeutung.
Statische Schäden sind aufgrund von durchgebogenen Unterzügen und nicht kraftschlüssigen Fachwerkverbindungen entstanden. Der Keller ist vom Schwamm befallen. Der vordere Gebäudeteil hat sich gesenkt. Durch undichte Fenster und Türen dringt Nässe in das Gebäude ein. Die Haustechnik ist mangelhaft. 2013 kauften die neuen Eigentümer das Gebäude und entrümpelten es zunächst. Ein Architekturbüro wurde mit einer Bauschadensaufnahme beauftragt. 2014 begann die schrittweise Instandsetzung der Statik mit der zimmermannsmäßigen Reparatur der Fachwerkkonstruktion, die Neugründung der vorderen abgesackten Gebäudeteile und die Anhebung des Vorderhauses. Nach und nach werden die mangelhaften späteren Einbauten abgerissen, die rückwärtige Fassade und der Westgiebel gesichert und Fenster, Türen und Tore erneuert oder repariert.
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Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vom 10. August 2018.
Bildquelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz