(hoga-presse) Nicht hinnehmbar: Bund kürzt Schleusenzeiten. Landestourismusverband Brandenburg empört über Einschränkungen für Wassertouristen. Nach den langen und kalten Wintermonaten lockt die warme Frühlingssonne endlich wieder zu Aktivitäten in der freien Natur. Wandern, Fahrradfahren, Paddeln, Rudern oder Motorbootausflüge – gerade Brandenburg bietet unendlich viele Möglichkeiten, die Natur an der frischen Luft zu erleben. Doch pünktlich zu Beginn der Freiluftsaison sorgt eine Bekanntmachung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) für reichlich Frust bei Tourismusvertretern in Brandenburg. Die Bundesbehörde gab bekannt, die Schleusenbetriebszeiten an der Dahme-Wasserstraße sowie den Storkower Gewässern einzuschränken.
So sollen mit Beginn der Saison am 1. April bis Ende Oktober die Schleusen Neue Mühle, Kummersdorf, Storkow sowie Wendisch-Rietz täglich nur noch von 8.30 bis 18.00 Uhr in Betrieb sein. Damit ist der bisherige Betrieb der Schleusen in der Hochsaison, also von Juni bis August, bis 22.00 Uhr Geschichte. Auch der Abendbetrieb in Mai und September bis immerhin 20.00 Uhr ist damit abgeschafft. Der Landestourismusverband Brandenburg (LTV) protestiert gemeinsam mit den betroffenen regionalen Tourismusverbänden gegen diese Serviceeinschränkung und fürchtet in der Folge erhebliche negative Langzeitfolgen für den Wassertourismus in Brandenburg.
„Brandenburg ist eine der beliebtesten Wassertourismusregionen Deutschlands. Das ist ein Pfund, das wir sorgsam pflegen müssen. Der Bund spart hier an der völlig falschen Stelle und sägt uns den Ast ab, auf dem wir sitzen“, ärgert sich Peter Krause, Geschäftsführer des LTV. „Die Einschränkung der Schleusenzeiten führt zu einer Abwertung des Wasserreviers, was sich zweifelsfrei langfristig auch negativ auf die Besucher- und Übernachtungszahlen auswirken wird. Das kann doch niemand ernsthaft wollen.“
Allein die Schleuse Neue Mühle wird von etwa 20.000 Wasserfahrzeugen pro Jahr passiert. Besonders in den Monaten Mai bis August kommt es bereits jetzt zu einem hohen Verkehrsaufkommen und langen Wartezeiten an der Schleuse. Viele Touristen und auch Berliner sind auf die Schleusung in Neue Mühle angewiesen, um in die Dahme-Gewässer in Richtung Teupitzer Gewässer, Storkower Gewässer/Scharmützelsee und Spreewald zu gelangen. Auch der zunehmende Verkehr von Hausbooten hat den Bedarf an Schleusungen in Neue Mühle in den vergangenen Jahren enorm gesteigert. „Die Storkower Gewässer etwa verfügen über den höchsten Stammgastanteil in Brandenburg“, berichtet Krause. „Verkürzte Schleusenbetriebszeiten lassen sicher so manchen Stammgast über eine andere Region als künftiges Reiseziel nachdenken. Außerdem: Rund 40 Prozent aller Urlaubsgäste kommen über Empfehlungen in ein Revier. Nimmt die Zufriedenheit ab, führt dies automatisch zu weniger Empfehlungen und damit langfristig zu weniger Gästen.“
Insgesamt, so sind sich Tourismusvertreter einig, wird die Wertschöpfung im Wassertourismus mit der Verschlechterung des Schleusenservices auf lange Sicht mächtig zu leiden haben. „Der Fortbestand sowie die weitere Ansiedlung etwa von Charter- und weiteren wassersportrelevanten Unternehmen wäre definitiv gefährdet“, ergänzt Susanne Thien, Geschäftsführerin des Tourismusverband Dahme-Seenland e.V.
Der Landestourismusverband fordert vor diesem Hintergrund in einem offenen Brief die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes dazu auf, die Reduzierung der Schleusenzeiten wieder zurückzunehmen. Auch der Tourismusverband Dahme-Seen hat ein entsprechendes Schreiben nach Berlin geschickt. „Wir hoffen, dass die Schifffahrtsverwaltung im Sinne des Wassertourismus gerade in den so wichtigen Abendstunden die Schleusen wieder weiter offen hält“, so Peter Krause vom LTV abschließend.
Über den LTV Brandenburg: Der Landestourismusverband Brandenburg (LTV), mit Sitz in Potsdam ist ein Zusammenschluss aus touristischen Regional- und Fachverbänden und agiert als Interessenvertretung, Lobbyorganisation, „Sprachrohr“, Informationspool sowie Dialog-Plattform für den Tourismus in Brandenburg. In enger Zusammenarbeit mit der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) und den regionalen Tourismusorganisationen, deren Dachverband er zugleich ist, fördert der LTV mit allen in der Branche Tätigen die weitere Expansion des Tourismus in Brandenburg. Er unterstützt die Entwicklung touristischer Produkte in landesweiten Netzwerken und hilft bei der Entwicklung und Realisierung von Tourismus-Projekten. Der Verband berät die Ressorts der Landesregierung, Behörden, Verbände und andere Organisationen bei allen den Tourismus betreffenden Maßnahmen und Entscheidungen und fördert den Erfahrungsaustausch in touristischen Angelegenheiten. Der LTV fördert die Verständig ung und Zusammenarbeit im internationalen Tourismus und bekennt sich zu den Grundsätzen einer umweltverträglichen Tourismusentwicklung. Weitere Infos: www.ltv-brandenburg.de
Presserückfragen: Peter Krause (LTV), Tel. 03391- 40 26 00; Stephan Trutschler (MEDIENKONTOR), Tel. 0177 – 3160515