Bärenpark Worbis – Freianlage für Bären

Tierpark, Besucher- und Erlebnisort für Klein und Groß

Der Alternative Bärenpark Worbis ist eine am Ortsrand von Leinefelde-Worbis im thüringischen Eichsfeld liegende Freianlage, in der Bären, Wölfe und verschiedene andere Tierarten leben. Der Park entstand ab 1996 durch die Initiative der „Aktion Bärenhilfswerk“ auf dem Gelände des ehemaligen kommunalen Tierparks. Der Alternative Bärenpark in Worbis versteht sich selbst als Tier-, Natur- und Artenschutzprojekt. Oberste Ziele sind die naturgemäße Haltung von Tieren wildlebender Arten und Hilfestellungen für das Fortbestehen seltener Haustierrassen.

Vom Tierpark zum alternativen Bärenpark

Wurzeln des Tierparks liegen in einer Tierstation, die 1955 in Kallmerode eröffnet wurde. Zweck der Station war die Aufnahme verletzter und gefundener elternloser Wildtiere. Mit der Zeit entstand durch die Anschaffung weiterer Tiere ein kleiner Tierpark. Wegen ungünstiger Lage des Parks wurde der Tierbestand 1959 an die nahegelegene damals noch selbständige Kreisstadt Worbis übergeben. Von 1964 bis 1990 nahm der Tierpark weitere Arten auf, unter anderem auch Wölfe und Bären.

Mit den Bären wurde auch Zucht betrieben, da man mit den Bärenbabys einen Besuchermagnet schaffen konnte. Wegen der beengten Verhältnisse wurden die Tiere in kleinen Zwingern gehalten und verschiedentlich auch Bären für den menschlichen Verzehr geschlachtet.

Mit der Grenzöffnung 1989 nahm das Besucherinteresse ab. Seit 1990 verringerten sich die Einnahmen aus Eintrittsgeldern und die finanzielle Unterstützung durch die Stadt Worbis. Aus diesen Gründen entschied sich die Stadt 1995, den Tierpark öffentlich auszuschreiben, um einen neuen Träger zu finden. Da der damalige Tierbestand aus wirtschaftlichen Gründen dezimiert werden sollte, schaltete sich zu diesem Zeitpunkt das Deutsche Tierhilfswerk ein und schickte Rüdiger Schmiedel, den damaligen Koordinator für Tierschutz und heutigen Geschäftsführer der „Stiftung für Bären“, nach Worbis.

Zu diesem Zeitpunkt war das Deutsche Tierhilfswerk schon seit längerer Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Areal, um die Idee eines Bärenparks für in Not geratene Braunbären in die Tat umsetzen zu können. Der vorhandene Tierpark schien hierfür geeignet, so dass Gespräche mit der Stadt aufgenommen wurden. Der Stadtrat Worbis entschied sich 1996, den Tierpark an einen neuen Träger zur Errichtung eines Alternativen Bärenparks zu übergeben. Um Träger des künftigen Projekts werden zu können, wurde nur wenige Wochen nach diesem Beschluss der Verein „Aktion Bärenhilfswerk e. V.“ gegründet.

Die erste Bärenfreianlage wurde am 31. Mai 1997 offiziell eröffnet und von den ersten drei Bären bezogen. Im Jahr 2004 wurde für den weiteren Betrieb des Bärenparks die „Stiftung für Bären“ gegründet. Das zweite Projekt wurde 2009 im Schwarzwald in Bad Rippoldsau-Schapbach eröffnet. Auf einem Bärenlehrpfad kann sich der Besucher über die Lebensweise, aber auch über die Missbräuche von Bären weltweit informieren.

Ein Service- und Informationszentrum in Form eines Panorama-Pavillons wurde 2008 fertiggestellt. Die Anlage lag bis 2012 am Worbiser Ortsein- und -ausgang der B 247 („Duderstädter Allee“) Richtung Duderstadt. Seit die Bundesstraße auf die neue Ortsumgehung verlegt wurde, liegt der Park am Ende einer Sackgasse, die alte Straße nach Wintzingerode ist nun Forst- und Radweg.

Alternativer Bärenpark Worbis mit großzügigem Freigelände

Kern des Parks ist das vier Hektar große Freigelände, in dem sich die Bären und ein Wolfsrudel aufhalten. Das Gelände ist mit Buchenwald bestanden und enthält neben zwei Teichen eine kleine Wiese. Ein kleiner Teil des Geheges ist nur für die Wölfe zugänglich, damit sie dort von den Bären unbehelligt gefüttert werden können. Mitten durch das Gelände geht ein Drahttunnel für die Besucher. Bis 2020 soll das Gelände um weitere 40 Hektar erweitert werden. Die im Freigelände lebenden Bären und Wölfe stammen aus vormals oft tierquälerischen Haltungen.

So finden sich acht Bären, die früher in zu kleinen Zwingern lebten oder in Zirkussen nicht artgerecht gehalten wurden. Ein kleineres Gehege von etwa 1.000 m² wird von Waschbären bewohnt. Auf einem kleinen nachgebauten Bauernhof werden neben Kleintieren die vom Aussterben bedrohten Haustierarten Thüringer Waldziege und Leineschaf gehalten. In einer 250 m² großen Voliere können die Besucher durch Schwärme von Rosenköpfchen, Nymphensittichen und Wellensittichen wandeln.

Die Stiftung für Bären

Der Name ist Programm: Die Stiftung für Bären setzt sich in erster Linie für Bären ein. Für Wölfe und Luchse macht sie sich ebenfalls stark. Die Stiftung unterhält zwei Bärenparks, den Alternativen Bärenpark Worbis in Thüringen, den es seit 1996 gibt und den Alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald. Er besteht seit 2010. Beide Anlagen nennen sich „alternativ“, weil die dort lebenden Bären und Wölfe aus schlechten Haltungen stammen.

In den Freigehegen der alternativen Parks finden sie ein neues, tiergerechtes Zuhause. Hier dürfen sie eine natürliche Umgebung nutzen. Hier können sie das Gelände erkunden, sich verstecken, Höhlen graben, baden oder sich zur Winterruhe zurückziehen. Bären aus schlechten Haltungen sind oftmals verhaltensgestört. In den Freianlagen können sie Instinkte und natürliche Verhaltensweisen (neu) entdecken. Rund 50 Bären konnte die Stiftung in den beiden Parks bislang helfen (Stand: 2013). Bären aus Gefangenschaft auszuwildern, stellt keine Alternative dar. Sie sind zu sehr auf Menschen geprägt und würden immer wieder deren Nähe suchen, was unweigerlich zu Konflikten führt.

Öffnungszeiten Alternativer Bärenpark Worbis

Der Park hat täglich geöffnet (auch an Sonn- und Feiertagen)
März bis Oktober von 10.00 bis 18.00 Uhr
November bis Februar von 10.00 bis 16.00 Uhr

Einlassschluss ist jeweils eine Stunde vorher.

Eintrittspreise Alternativer Bärenpark Worbis

Tageskarte
Erwachsene 7,00 €
ermäßigt (Kinder ab 5 Jahre, Schüler, Direktstudenten, Rentner, Schwerbehinderte) 6,00 €

Familienkarte
2 Erwachsene + 2 Kinder 20,00- €
Jedes weitere Kind 3,50 €

Gruppenkarte (ab 10 Personen)
Erwachsene 6,00 €
ermäßigt 5,00 €
Betreuer Schwerbehinderter frei

Drei-Tage-Karte
Erwachsene 17,00 €
ermäßigt 14,00 €

Jahreskarte
Erwachsene 70,00 €
ermäßigt 60,00 €
Familienjahreskarte 2 Erw. + 3 Kinder 80,00 €
jedes weitere Kind 15,00 €

Hund 2,00 €

Anschrift Alternativer Bärenpark Worbis

Alternativer Bärenpark Worbis
Duderstädter Allee 49
37339 Leinefelde-Worbis
Tel. (0 36 074) 20 09 0
Fax (0 36 074) 20 09 19
Email: worbis@baer.de

Text und Bildquelle: hoga-presse-Redaktion, Angela & Frank Baranowski