(hoga-presse) Am Mittwoch fand der Branchentag Gastgewerbe 2013 des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Mecklenburg-Vorpommern (DEHOGA-MV) statt. In Rostock wurden Themen wie neue die EU-Förderperiode 2014 bis 2020, aktuelle Situation auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie Fachkräftegewinnung diskutiert. Der Staatssekretär für Wirtschaft, Bau und Tourismus Dr. Stefan Rudolph würdigte vor Ort das fortwährende Engagement der Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Branche. „Das Gastgewerbe ist Motor für die touristische Entwicklung in unserem Land. Erfolg der Branche bedeutet auch Erfolg für Mecklenburg-Vorpommern. Das Bestehen im Wettbewerb mit anderen ist kein Selbstläufer“, sagte Staatssekretär Dr. Rudolph am Mittwoch in Rostock. Nach dem DEHOGA-Zahlenspiegel 2013 gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 6.561 gastgewerbliche Einrichtungen, darunter 3.063 Beherbergungsbetriebe. Davon werden 636 als Hotel, 238 als Gasthof, 301 als Pension und 265 als Hotel Garni geführt. Von den 3.498 Gaststättenbetrieben sind 389 Gaststätten und 1.591 Restaurants.
Unterstützung Gastgewerbe in neuer EU-Förderperiode
Künftig werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 940 Millionen Euro zur Verfügung stehen. „Auch in der neuen Förderperiode 2014 bis 2020 wird das Gastgewerbe als Teil unserer Volkswirtschaft unterstützt werden. Hierbei legen wir den Schwerpunkt insbesondere auf die Weiterentwicklung unserer touristischen Infrastruktur. Ziel muss es sein, noch spürbarer ein Land mit Ganzjahrestourismus zu sein. Saison ist 365 Tage im Jahr“, so Rudolph weiter.
Potentiale des Arbeits- und Ausbildungsmarktes nutzen
Im Hotel- und Gaststättenbereich (HoGa-Bereich) sind besonders viele Lehrstellen offen geblieben. Von den aktuell insgesamt 1.272 offenen Stellen konnten im HoGa-Bereich 543 Stellen (rund 42,7 Prozent) bisher nicht besetzt werden. „Neben einer entsprechenden Entlohnung sind weitere Anreize der Branche dringend geboten“, forderte Rudolph. In diesem Zusammenhang stellte Rudolph eine zuweilen unterstellte positive Anreizwirkung einer Bettensteuer infrage. Der Staatssekretär begrüßte, dass die Branche sich für eine bessere Entlohnung der Mitarbeiter einsetzt.„Ein Anfang ist gemacht. Die Bezahlung muss sich weiter verbessern. Wer qualifiziertes Personal braucht, muss dieses auch entsprechend entlohnen“, betonte Rudolph.
Der geltende Tarifvertrag sieht zum Beginn 2014 eine Anhebung der Einstiegsvergütung für ungelernte Kräfte (Entgelttarifgruppe 2) auf dann 7,40 Euro vor. Die Ausbildungsvergütungen betragen im ersten Ausbildungsjahr 472,50 Euro, im zweiten Lehrjahr 525,00 Euro und 577,50 Euro im dritten Lehrjahr. Nach Angaben des Verbands wird eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung weiter angestrebt.
Strauß von Möglichkeiten bei Fachkräftegewinnung
Rudolph warnte davor, sich bei der Lösung des Stellenbesetzungsproblems der Branche alleinig auf die Akquise ausländischer Fachkräfte zu konzentrieren. „Es gibt einen Strauß von Möglichkeiten, um geeignete Fachkräfte zu gewinnen. Diese müssen auf die jeweilige Situation des Unternehmens abgestimmt zum Tragen kommen“, sagte Rudolph. Es ginge beispielsweise auch darum, das Potential bislang unausgebildeter Bewerber der 25- bis 34-jährigen abzurufen. Dies sind in Mecklenburg-Vorpommern 7.000 Personen. Möglichkeiten bestünden auch in einem verbesserten Angebot von Praktikumsplätzen oder auch darin, Best Practice Beispiele bekannter zu machen.
In den Top 10 der unbesetzten Ausbildungsstellen liegen die ersten vier Berufe nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit im HoGa-Bereich: Koch/Köchin (176 offene Stellen), Restaurantfachmann/frau (175), Hotelfachmann/frau (151), Fachkraft – Gastgewerbe (41).
Quelle: regierung-mv.de