Chile stärkt nachhaltigen Fischfang
(hoga-presse) Anspruchsvoll ist das neue Fischereigesetz, das Chile in Kraft gesetzt hat. Es schreibt nicht nur die Fangquoten für die nächsten zehn Jahre vor, sondern soll auch langfristig eine nachhaltige Vorgehensweise mit den Fangmengen und dem Schutz der Umwelt gewährleisten. Darüber hinaus soll es das wirtschaftliche Wachstum kleiner und großer Fischereibetriebe sicher stellen.
Die Kriterien internationaler Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder Oceana wurden in die Ausarbeitung der neuen Bestimmungen mit einbezogen. Chile gehört zu den TOP 10 Fischnationen und verfügt über eine große Vielfalt an Meerestieren in den fischreichen Pazifikgewässern. Das lateinamerikanische Land ist außerdem weltweit der zweitgrößte Lachsproduzent und führend in der Forellenzucht.
Mit dem neuen Gesetz verpflichtet sich Chile zur Einhaltung der wichtigsten internationalen Standards. Dazu gehören die BRP (biological reference points), mit denen die Sterblichkeit in der Fischerei gemessen wird, und der MSY (maximum sustainable yield). Dieser bezeichnet die optimale Fangmenge, die einem Fischbestand jährlich entnommen werden kann, ohne dass seine Fortpflanzungsfähigkeit in der Zukunft gefährdet ist. Darüber hinaus gibt es technische Komitees, welche die Fangquoten und den Zustand des Fischbestandes überprüfen. Außerdem verlangt das neue Gesetz einen jährlichen Rechenschaftsbericht, der den Zustand der Fischerei exakt beschreibt. Dabei soll die Bewertung des Umweltschutzes über dem der wirtschaftlichen Ziele stehen.
Nachhaltiger Umweltschutz
Der stellvertretende Minister für Fischerei, Pablo Galilea, unterstreicht, welch hohen Stellenwert der Schutz der Umwelt in dem neuen Fischereigesetz genießt. „Wir beabsichtigen, den europäischen und die aufstrebenden Märkte mit einer breiten Palette von Fisch- und Meeresfrüchten höchster Qualität zu versorgen. Die nachhaltige Fischerei und Aquakultur bilden dabei das Kernstück.“
Gemäß den Forderungen der Umweltschutzorganisation Greenpeace muss künftig jeder Fischer in Chile über die Fangmenge an Bord und direkt nach Ankunft im Hafen informieren. Damit soll die Menge des Überschusses, der wieder ins Meer geworfen wird, erfasst und reduziert werden. Neben den ehrgeizigen Zielen im Umweltschutz soll auch die Forschung rund um das fischreiche Angebot in Chile intensiviert werden.
Stärkung der Kleinfischer – Kontrolle der Industriefischerei
Als „historisch“ bezeichnet Pablo Galilea das Abkommen mit den kleineren Fischern. Diese sollen mit höheren Fangquoten gestärkt werden. Außerdem wird die erste Seemeile vor den Küsten Chiles exklusiv für diejenigen Fischer reserviert, deren Boote nicht länger als zwölf Meter sind. Gleichzeitig werden die Kontrollen der illegalen Fischerei erhöht, um bedrohte Meeresprodukte, wie beispielsweise Seeigel und bestimmte Algen besser zu schützen. Die Bedingungen für die Industriefischerei wiederum wurden verschärft. Fischfangrechte können nach 20 Jahren auslaufen, sollte sich das Unternehmen nicht an Umwelt- und Beschäftigungsauflagen halten. Das Budget für die Kontrollbehörde wird dazu signifikant erhöht. Neue Ausschreibungen sollen ferner für mehr Wettbewerb sorgen.
Erfolgreiche Kontrollmechanismen gegen ISA-Virus implementiert
Das neue Fischereigesetz ist der Höhepunkt aller Maßnahmen, die die chilenische Regierung ergriffen hat, nachdem 2007 der ISA-Virus in Lachsfarmen ausgebrochen war. Seitdem wurden die staatlichen Inspektionen erhöht, die Vorschriften kontinuierlich verschärft und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor ausgeweitet. Dadurch gelang es, den Virus unter Kontrolle zu bekommen.
Unternehmen, die gegen die Vorschriften verstießen, würden streng bestraft, kündigte Galilea an. Es sei von größter Wichtigkeit, dass eine Balance zwischen Wachstum und Umweltschutz erreicht werde. Chile exportiert Lachs bereits in über 60 verschiedene Länder. Damit sind die Zuchtfarmen nicht nur ein wichtiger Exportfaktor, sondern auch ein entscheidender Industriezweig im Süden des Landes. Der Pazifik vor den Küsten Südamerikas zählt weltweit zu den bedeutendsten Fanggebieten für Dutzende verschiedener Fischsorten und Meeresfrüchte. Der Umsatz belief sich auf circa vier Milliarden US-Dollar im Jahr 2012.
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Quelle: TOC Agentur für Kommunikation GmbH & Co.KG