Ausflugsziel Kloster Arnstein: Die Festung der Mönche
(hoga-presse) Auf einem Felsen hoch über der Lahn und dem Ort Obernhof thront das Kloster Arnstein. Es ist ein Ort, der allein aufgrund seiner Lage schon ein besonderes Gefühl von Ruhe vermittelt. Zudem eröffnet sich hier ein weiter Blick übers Tal und die bewaldeten Hügel der Umgebung. Mit seinen Türmchen erinnert das Bauwerk an eine Burg – und tatsächlich liegen die Wurzeln dieser Anlage in einer Festung, die hier schon vor über 900 Jahren stand und die eine der ältesten in der Region war.
Vom Grafen und Burgherrn zum Mönch
Burgherr Graf Ludwig III. von Arnstein entschied 1139, seine Burg in ein Prämonstratenser-Stift umzuwandeln. Er übergab seinen Besitz dem Orden und trat selbst in das Kloster ein, während seine Frau ihr weiteres Leben als Klausnerin in der Nähe verbrachte. Für den Umbau wurden Burgmauern abgerissen und eine romanische Kirche aufgebaut. Einzelne Bauteile dieser Zeit sind bis heute erhalten, wie ein Teil der romanischen Schmuckbodenfliesen, eine eisenbeschlagene Tür in der Vorhalle und das Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert.
Ein Ort der Begegnung am Jakobsweg
Fast hundert Jahre lang lebten hier die „Arnsteiner Padres“, die der katholischen „Ordensgemeinschaft von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens und der ewigen Anbetung des Allerheiligsten Altarsakraments“ angehören. Sie machten das Kloster zu einem Ort der Begegnung und beliebten Wallfahrtsziel, das auch am Lahn-Camino, also am Jakobsweg liegt, der in Wetzlar startet und bis nach Lahnstein führt. Im Jahr 2019 ist schließlich eine Gemeinschaft griechisch-orthodoxer Ordensschwestern in die Mauern gezogen. Auch sie will die Klosteranlage, die dem Bistum Limburg gehört, als Ort des geistlichen Lebens und Ziel für Wallfahrer weiterführen.
Quelle: rlp tourismus vom 13.01.2021
Bildquelle: Dominik Ketz