(hoga-presse) Zu einer dreitägigen Informationsfahrt wird Landwirtschaftsminister Helmut Brunner am kommenden Montag in die Schweiz aufbrechen. Hauptthema der Reise sind die dortigen Erfahrungen in der Milchpolitik, wie der Minister vorab in München mitteilte. Brunner fordert von Brüssel seit langem wirksame Instrumente, um nach Auslaufen der Milchquotenregelung im kommenden Jahr Marktverwerfungen und Brüche verhindern zu können. Das von der EU beschlossene Sicherheitsnetz reicht aus seiner Sicht für eine wirksame Stabilisierung des Milchmarkts in Krisenzeiten nicht aus. Von der Schweiz-Reise erhofft sich der Minister Anregungen für den Einstieg in einen liberalisierten Milchmarkt ohne Quoten, denn die Eidgenossen haben hier einschlägige Erfahrungen: Die staatliche Milchkontingentierung wurde in der Schweiz bereits 2009 aufgehoben. Weiterer Schwerpunkt der Reise ist der Austausch über agrarpolitische Initiativen und Weichenstellungen in beiden Ländern. Schließlich gibt es wegen der vergleichbaren Agrarstrukturen laut Brunner viele gemeinsame Interessen, etwa die Sicherung der bäuerlichen Landwirtschaft oder den Ausbau des Ökolandbaus. In der Schweiz liegt der Anteil der Ökobauern derzeit bei gut elf Prozent, in Bayern sind es knapp sieben Prozent. Außerdem geht es um Fragen der Vermarktung. Die Schweiz ist der wichtigste Agrarhandelspartner Bayerns außerhalb der EU: Der Exportwert bayerischer Agrargüter in das Nachbarland liegt bei jährlich rund 225 Millionen Euro.
Auf dem Programm des Ministers stehen unter anderem Gespräche mit Produzenten, Verarbeitern und Verbänden sowie ein Treffen mit dem Schweizer Bundesrat und „Landwirtschaftsminister“ Johann Schneider-Ammann.
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