(hoga-presse) Ab Ende September wird der Spreewald um einen Botschafter in Form einer Marke reicher: Der Spreewaldverein koordiniert unter der Dachmarke „Spreewald“ das Pilotprojekt Spreewälder Leinöl®. Dazu schlossen sich unter anderem sechs regionale Ölmühlen zusammen, die ab Herbst 2014 in Eigenregie frisch gepresstes Leinöl in einer einzigartigen Kollektion vertreiben.
Dass die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen, kann man an den Mähdreschern sehen, die dieser Tage in ländlichen Regionen unterwegs sind. Sie sind das eindeutige Zeichen dafür, dass die Erntezeit für den angebauten Lein angebrochen ist. Doch dabei kommen keine handelsüblichen Maschinen zum Einsatz, sondern aufwendige Spezialumbauten. Einer der fünf Landwirte, die am vom Spreewaldverein initiierten Wertschöpfungsprojekt teilnehmen, ist Klaus Neumann. Er erklärt, warum zur Ernte modernste Technik von Nöten ist: „Die Samen des Leins sind in Kapseln eingeschlossen, die wir zuerst einmal ernten müssen. Die Fasern der Pflanze könnten sich jedoch um rotierende Teile wickeln, weshalb wir den gesamten oberen Teil wie mit einer großen Schere abschneiden.“ Neumann weiß, wovon er spricht. Immerhin baut er aufgrund steigender Nachfrage schon seit längerer Zeit wieder mehr und mehr Lein auf seinen Feldern an. Damit bringt er das notwendige Wissen um den Anbau dieser uralten Kulturpflanze mit. „Ob wir ernten können, lässt sich mit relativ einfachen Mitteln feststellen: Der obere Teil der Pflanze ist bei Erntereife braun verfärbt. Und schüttelt man die Kapsel, dann rascheln die Samen leise darin. So haben das schon unsere Vorfahren gemacht, daran hat sich bis heute nichts geändert.“, so Neumann weiter.
Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind Mähen und Dreschen heute jedoch ein Arbeitsgang, der in einer Maschine erledigt wird. Noch während der Fahrt auf dem Feld werden die Kapseln geöffnet und von den Samen getrennt. So kann die Leinsaat, die aus der Übergabeschnecke auf die Anhänger verladen wird, direkt weiterverarbeitet werden.
Die Samen werden anschließend in eine Mühle nach Burg gebracht. Hierher kommt der größte Teil der Erträge von mehr als 100 Hektar Ackerfläche, auf denen die Leinsaat gewachsen ist. Sie werden von Fremdbestandteilen und Pflanzenresten gereinigt und getrocknet. Erst dann werden die sechs Ölmühlen im Spreewald mit den Leinsamen beliefert, um daraus ihr ganz eigenes Öl zu pressen. Dabei hat jeder Ölmüller sein eigenes Geheimnis, wie das Leinöl hergestellt wird. Ab voraussichtlich Ende September ist es dann Teil einer einzigartigen Kollektion.
Hintergrundinformationen
Spreewälder Leinöl® ist ein Qualitätsprodukt, das unter der Dachmarke Spreewald vertrieben wird. Im Spreewald sind Anbau und Nutzung traditionell verwurzelt, noch heute führen hier Ölmüller die Tradition des Spreewälder Leinöls fort.
Um die Qualitätsansprüche des Spreewälder Leinöls zu wahren, hat der Spreewaldverein e.V. die neue Marke Spreewälder Leinöl® als Kollektivmarke patentrechtlich eintragen lassen. Der Spreewaldverein e.V. wurde im April 1991 in Lübben (Spreewald) gegründet und ist Inhaber der regionalen Dachmarke Spreewald. Als Interessenvertreter von Kommunen, Vereinen, Unternehmen und Institutionen unterstützt er die Vernetzung dieser Akteure im Wirtschaftsraum Spreewald. Erklärtes Ziel des Vereins ist es, Verbrauchern unter dem Gütesiegel „Spreewald“ die hohe Qualität der regionalen Produkte und Dienstleistungen zu sichern.
Für die Marke Spreewälder Leinöl® schlossen sich fünf Anbaubetriebe, ein Reinigungsbetrieb sowie sechs Ölmühlen zusammen. Gemeinsam erzeugen sie das Spreewälder Leinöl®, dessen Herstellung alten Traditionen folgt. Der überwiegende Teil der verwendeten Leinsaat stammt dabei von den Anbauflächen der angeschlossenen Landwirte. Gepresst werden die Leinsamen nach der Reinigung dann in Burg, Eichow, Lübbenau, Sagritz und Straupitz. Dabei werden, je nach Ölmühle verschieden, unterschiedliche Verfahren eingesetzt, die jedes Öl einzigartig machen.
Herr Michael Weißflog
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