(hoga-presse) Deutsche waren 2015 rund 1,67 Milliarden Tage unterwegs. Der Tourismusindex zeigt Reiselaune weiter auf hohem Niveau. BTW und GfK prognostizieren für 2016 weiteres Wachstum von zwei Prozent. Statistischer Wachstumstreiber 2015 waren junge weibliche Singles.
Die Deutschen sind in diesem Jahr mehr als 1,67 Milliarden Tage privat gereist – so viele wie nie zuvor und 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Jeder Deutsche – vom Säugling bis zum Senior – war damit 2015 durchschnittlich 20,6 Tage unterwegs. Und die Reisefreude reißt nicht ab: Der BTW-Tourismusindex, der die Bereitschaft der Deutschen misst, in den kommenden Monaten in Reisetage zu investieren, liegt auch zum Jahresende deutlich im positiven Bereich (2,4).
„Für das kommende Jahr rechnen wir mit noch einmal 2 Prozent mehr Reisetagen“ kommentierte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Dr. Michael Frenzel die Ergebnisse. „Allen äußeren Umständen zum Trotz bricht die Reisebegeisterung der Deutschen nicht ab. Das liegt vor allem an den günstigen Konsumrahmenbedingungen wie steigenden Reallöhnen, geringer Arbeitslosigkeit und niedriger Sparneigung. Trotzdem werden wir genau beobachten, wie sich die Terroranschläge aber auch das unter anderem durch die anhaltenden Flüchtlingsströme zuletzt leicht sinkende Konsumklima langfristig auf die Reiselaune auswirken werden.“
Überdurchschnittliches Wachstum 2015 bei jungen, allein lebenden und gut verdienenden Reisenden – Berliner, Niedersachsen und Sachsen waren deutlich mehr unterwegs
Deutlich mehr private Reisetage (+3%) wurden 2015 im Rahmen von Übernachtungsreisen verbracht, während die Tagesreisen (-1%) leicht rückläufig waren. Und wer hat 2015 seine Reisezeit besonders deutlich gesteigert? Auch diese Frage beantwortet ein Blick in die Daten des Tourismusindex: Mehr gereist als 2014 sind ganz besonders junge Erwachsene zwischen 20 und 34 (+4%), Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2.250 Euro und mehr (+3%), Menschen aus 1-Personen-Haushalten (+4%) und aus Städten zwischen 100.000 und 499.999 Einwohnern (+4%) sowie Personen, die täglich ins Internet gehen (+9%). Regional gesehen waren insbesondere Berliner (+8%), Niedersachsen und Sachsen (je +6%) mehr unterwegs. Bei den Geschlechtern lagen die Frauen in Sachen Wachstum knapp vor den Männern. Der statistische Wachstumstreiber des Jahres ist damit also die junge, alleinlebende, recht gut verdienende, internetaffine Großstädterin.
Pressekontakt:
Nicole von Stockert, BTW-Pressesprecherin
Fon: 030/72 62 52-60; vstockert@btw.de
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Über die Studie:
Der BTW-Tourismusindex misst auf Basis des GfK-Konsumklimaindex und des GfK MobilitätsMonitors die Bereitschaft der Deutschen, das verfügbare Einkommen in Aufenthaltstage im Rahmen touristischer Aktivitäten zu investieren. Dabei ist der BTW-Tourismusindex unabhängig von zu wählendem Beförderungsmittel, beabsichtigtem Reiseziel und geplanter Reisedauer. Betrachtet werden Tagesreisen wie auch Reisen mit Übernachtung(en), deren Ziel mindestens 50 Kilometer vom Wohnort des Reisenden entfernt liegt. Ergänzend zu diesem Stimmungsindikator werden zurückblickend die tatsächlich getätigten Reisetage ermittelt.
Die Ergebnisse der Stimmungsbefragung stammen aus denselben monatlich durchgeführten persönlichen Interviews bei etwa 2.000 Personen (repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland), die auch Grundlage des GfK-Konsumklimaindex darstellen. Zusätzlich wird eine ergänzende Prognose für die nächsten Monate erstellt. Der MobilitätsMonitor umfasst eine regelmäßige, monatliche Erfassung des Reiseverhaltens der Deutschen bei 45.000 Personen in einer kontrollierten, feststehenden Consumer Panel Stichprobe.
GfK erstellt den Tourismusindex im Auftrag des BTW mit freundlicher Unterstützung des ADAC exklusiv für den BTW. Die nächste Veröffentlichung des BTW-Tourismusindex findet im Juli 2016 statt.
Über den BTW:
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) ist der Sprecher der Tourismuswirtschaft in Deutschland. Rund 40 der größten Unternehmen und Verbände aus allen Bereichen der Tourismuswirtschaft in Deutschland stehen hinter dem BTW. Das Spektrum reicht vom Luft-, Straßen- und Schienenverkehr über Hotellerie und Gastronomie, Reiseveranstalter und Kongress-Centren bis hin zum Tourismusmarketing. Es umfasst privaten Tourismus genauso wie den Geschäftsreisesektor. 7 Prozent aller Arbeitsplätze und 4,4 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland gehen direkt auf das Konto des Tourismus. Die Arbeit des BTW zielt darauf ab, Mobilität zu erhalten und zu optimieren, um Reisen weiterhin attraktiv möglich zu machen. Faire Wettbewerbsbedingungen in Deutschland und Europa sind dafür unerlässlich. Gleiches gilt für eine sinnvolle Verhältnismäßigkeit zwischen notwendigen Grundlagen für eine funktionierende Wirtschaft auf der einen sowie Klima- und Verbraucherschutz auf der anderen Seite.
Quelle: Pressemitteilung BTW vom 17.12.2015.