(hoga-presse) Wer nicht nur billig kaufen will muss suchen. Wie soll der Sekt schmecken, welche Qualität soll er haben, wozu passen? Doch wie sich zurechtfinden in der Riesenauswahl? Was bedeuten Begriffe wie Flaschengärung, brut, trocken, Sekt b.A., Winzersekt, Champagner oder Crémant? Worin besteht die Qualität? Worauf sollte man achten?
Die wichtigste Frage vorweg, soll der Sekt eher lieblich oder eher herb schmecken? Es gilt zu wissen, dass die Geschmacksbezeichnungen mit denen von Wein nicht übereinstimmen. Denn „trocken“ heißt bei Sekt eher lieblich, zumindest abgerundet. Während „brut“ dem entspricht, was bei Wein trocken heißt. Näheres zeigt die Tabelle:
Geschmacksangaben bei Sekt (laut EG-Verordung) Zuckergehalt in Gramm/Liter brut nature, pas dosé, dosage zero, naturherb bis 3 extra brut, extra herb unter 6 brut, herb unter 12 extra trocken, extra dry, très sec 12-17 trocken, secco, dry, sec 17-32 halbtrocken, medium dry, aboccado, demi-sec 32-50 mild, dolce, doux über 50
Wie jeder versteht, kommt es darauf an, wie gut der Wein war und woher er kam, aus dem der Sekt bereitet wurde. Denn Sekt wird aus dem so genannten Grundwein oder einer Cuvée von Weinen durch eine zweite Gärung hergestellt. Damit diese in Gang kommt, wird dem Wein die so genannte Tirage zugesetzt, eine Lösung aus Zucker und Hefen. Bei den weitaus meisten Erzeugnissen geschieht die zweite Gärung im Tank. Dies erfordert die geringste Arbeit. Die qualitativ hochwertigsten Sekte entstehen allerdings durch die aufwendige, traditionelle Flaschengärung. Das heißt Grundwein und Tirage werden auf Flaschen gefüllt, fest verschlossen, und die zweite Gärung geschieht dann dort. Nach dieser Methode wird auch der berühmte Champagner hergestellt. Seit dem Versailler Friedensvertrag von 1919, der auch den so genannten Champagnerparagraf enthält, müssen deutsche Produzenten allerdings auf die Bezeichnung Champagner verzichten. Inzwischen ist der Begriff der Champagne allein vorbehalten. Doch auch in Deutschland wird für gute Qualitäten das Flaschengärverfahren auf der Originalflasche angewandt. Nach Ablauf der Gärzeit, einer längeren Reifung und dem so genannten Rütteln, bei dem die Hefe allmählich in den Flaschenhals rutscht, wird diese meist im geeisten Verfahren entfernt und die dadurch fehlende Menge mit der so genannten Dosage aufgefüllt, deren Gehalt in der Regel Betriebsgeheimnis bleibt.
Wurde ein Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete als Grundwein verwendet, darf sich der daraus entstandene Sekt nach Durchlaufen der Prüfungen Qualitätsschaumwein b.A. oder auch Sekt b.A. nennen
Text: Dieter Simon
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