(hoga-presse) Trail for Health Nord – wo die Gesundheitsreise hingeht. Das Interreg-Projekt „Trail for Health Nord (AB 40)“ ist wegweisend für grenzübergreifenden Gesundheitstourismus in Europa. Im Fokus des Projekts stehen der Klimawandel in den Alpen, eine Fachkräftestrategie für den (Gesundheits-)Tourismus, der grenzübergreifende Kompetenzaufbau und die „Jungbrunnen-BERG-Studie“. Ihre Untersuchung der Wirksamkeit regionaler und natürlicher Heilmittel in Kombination mit Bewegung im alpinen Klima und die begleitenden Zielgruppenbefragungen dienen als Grundlage für konkrete Maßnahmen bzw. Produkte.

„Trail for Health“ wird im Rahmen des Jahresforums der Bayerischen EUSALP Präsidentschaft als best practise Beispiel für den evidenzbasierten Gesundheitstourismus in Europa vorgestellt. In der 2015 offiziell gestarteten EU-Alpenstrategie werden unter europäischem Dach grenzüberschreitende Vorhaben in den Bereichen Wirtschaft und Bildung, Infrastruktur und Verkehr, Digitalisierung, Energie sowie Umwelt-, Kultur- und Ressourcenschutz auf den Weg gebracht. Auf dem Jahresforum stellen Vertreter der sieben Staaten und 48 Regionen des Alpenraums die bisherigen Aktivitäten zur Umsetzung der Strategie vor.

Höchste medizinische Kompetenz in bayerischer Wohlfühlatmosphäre
Bayern hat von Natur aus sehr viel anzubieten: Herrliche Landschaften, ein gesundes Klima, gastfreundliche Menschen und eine gelebte Kultur, in der sich Brauchtum und Moderne auf einzigartige Weise miteinander verbinden. Ganz natürliche Schätze für die Gesundheit bieten die bayerischen Heilbäder und Kurorte von GESUNDES BAYERN: Sie sind medizinische Kompetenzzentren, die – auf individuelle Wünsche abgestimmt – qualitativ hochwertige und sehr wirksame Programme und Therapien anbieten. Wohlbefinden und Gesundheit stehen an erster Stelle. Höchste medizinische Kompetenz, beste Serviceleistungen sowie fachkundige Beratung und Betreuung – dazu verpflichtet sich GESUNDES BAYERN.

GESUNDES BAYERN
Die Marke GESUNDES BAYERN ist ein Qualitätssiegel im modernen Gesundheitstourismus. Unter ihr vermarktet der Bayerische Heilbäder-Verband e. V. (BHV) die gesundheitstouristischen Angebote und Aktivitäten der bayerischen Kurorte und Heilbäder für Gäste und Patienten. Gesundheitstourismus bringt Wertschöpfung: Bayern ist mit seinen 47 Kurorten und Heilbädern derzeit die erste Wahl bei Gesundheitsurlaubern. Damit das so bleibt, soll das gesundheitstouristische Angebot in den bayerischen Kurorten und Heilbädern ausgebaut werden.

Bedeutsame Zielgruppe: Silver Agers
Aus zwei Gründen ist die Zielgruppe der Gäste ab 65 Jahren – die Silver Agers – von Bedeutung: durch die demografische Entwicklung zur alternden Gesellschaft ist sie erstens groß und wächst weiter. Zweitens sind die Trends zur Individualisierung, zur Erhaltung der Vitalität und der eigenen Attraktivität längst auch in dieser Gruppe angekommen. Damit die Tourismusregionen Oberbayern und Salzburg davon profitieren können, haben sich Partner auf beiden Seiten im EU-geförderten Projekt Trail for Health Nord (AB 40) zusammengetan, um die Wirkung von Heilressourcen auf ältere Gäste zu untersuchen und sie in buchbare Angebote zu gießen.

Klinische Studie und Kundenbefragung als Grundlagen für neue Angebote
Der Projektpartner Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg hat in der Jungbrunnen-BERG-Studie erstmals untersucht, ob ein aktiver Wander- und Heilbad-Urlaub das Immunsystem von Menschen ab 65 Jahren stärken kann. Denn durch Alterungsprozesse leidet auch das Immunsystem und wird mit der Zeit schwächer. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Ein einwöchiger Aufenthalt mit Wandern und Heilbaden verbessert signifikant das Gleichgewicht und erhöht langfristig die Sauerstoffsättigung und damit die körperliche Leistungsfähigkeit. Damit einhergehen die Erhöhung der Lebensqualität und die Verbesserung des Immunsystems.

Damit die neuen Angebote nicht nur auf fundierten wissenschaftlichen Säulen stehen, sondern auch praktisch nachgefragt werden können, wurde zeitgleich eine Kundenbefragung zum Thema Gesundheitsurlaub durchgeführt. Hauptaugenmerk lag dabei auf unterschiedlichen Altersklassen (14-29, 30-49, 50-64, 65+). Im Ergebnis ist für 35 Prozent der Altersgruppe 65+ „Etwas für die Gesundheit tun“ ein sehr wichtiges Reisemotiv.

„Aktive Natururlaube sind die beliebteste Urlaubsform in dieser Altersgruppe“, sagt Arnulf Hartl, Studienleiter und Leiter des Instituts für Ecomedicine an der PMU. „Sie schätzen vor allem die Luftqualität und den Naturraum in Österreich und Bayern. Mehr als 75 Prozent der Betroffenen würden einen Gesundheitsurlaub auf Grund von ‚Mangelnder Fitness, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, mangelnde Beweglichkeit, Gleichgewicht und Übergewicht buchen‘. Über 80 Prozent der befragten Frauen in der 65+ Altersklasse auch zur Stärkung ihres Immunsystems.“

Die Ludwig-Maximilians-Universität München, Department für Geographie, Lehr- und Forschungseinheit Wirtschaftsgeographie, führte eine weitere Gästebefragung in den Studienorten durch. Befragungsthema war der Einfluss des Klimawandels auf das Reiseverhalten. Dr. Michael Bischof, LMU München, zu den Befragungsergebnissen: „Der Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen für den Tourismus – insbesondere im Alpenraum. Dabei sind die verschiedenen touristischen Marktsegmente und Destinationen in sehr unterschiedlichem Maße betroffen. Daher gibt es für den Umgang mit den Klimawandelfolgen keine pauschale Lösung. Vielmehr müssen individuelle Konzepte entwickelt werden. Eine erfolgsversprechende Möglichkeit der Klimaanpassung, auch im Hinblick auf die zunehmende Sensibilisierung der Gesellschaft für das Thema Gesundheit sowie den demografischen Wandel, scheint die Positionierung als gesundheitstouristische Destination zu sein.“

Angebotsentwicklung
In den drei Destinationen Tegernseer Tal, Bad Reichenhall und Abtenau wurden und werden derzeit aus den Studienergebnissen Angebote entwickelt. Touristiker und Regionsvertreter erarbeiteten zusammen passgenaue und buchbare Angebote für Gäste. Die ITG Salzburg, als Unterstützer für Wissenstransfer zwischen den Partnern, ist das Bindeglied von Forschung und Praxis. „Ideal ist es, wenn alle innerhalb einer Destination an einem Strang ziehen und sich spezialisieren. Nur so kann auf Anbieterseite eine kritische Masse erreicht werden, um auf dem Markt gut sichtbar zu werden.“ erklärt Walter Haas, Geschäftsführer des ITG – Innovationsservice für Salzburg.

Ein Projektpartner auf der Anbieterseite ist die Tegernseer Tal Tourismus GmbH. Mit Fokus auf den Kurort Bad Wiessee und Deutschlands stärkste Jod-Schwefelquellen möchte man hier die traditionsreiche Gesundheitsregion mit neuen Angeboten bereichern. „Das Projekt ist ein hervorragendes Mittel, um unsere Gastgeber und Gesundheitsanbieter näher zusammenzubringen. Das Thema Gesundheit ist gerade in Bad Wiessee für alle Akteure essenziell“, so Geschäftsführer Christian Kausch. „Die Studie soll die bereits bekannte Wirksamkeit Deutschlands stärkster Jod-Schwefelquellen wissenschaftlich untermauern. Außerdem wollen wir mit unserem „Jungbrunnen“ das Image der Gesundheitsregion stärken. Gesundheit und Wohlfühlen gehen bei uns Hand in Hand. Daher wird nun auch das Jod-Schwefelbad nach Plänen von Matteo Thun neu gebaut, um die gesamte Gesundheitsregion weiter voranzubringen.“

Zusammen mit dem „Institut für angewandte Sport- und Präventivmedizin“ des Medical Park St. Hubertus wurde bereits ein genau abgestimmtes „Jungbrunnen“-Programm entwickelt. Dieses wird ab 2018 als individuell buchbares Angebot für Einzelgäste zum einem als dreitägiges und zum anderen als fünftägiges Programm buchbar sein (www.gesundes-land.de). Zudem wurde im Vorfeld mit dem DSV die erste „nordic aktiv ganzjahres Region“ am Tegernsee entwickelt. Das Streckennetz wird im Frühjahr 2018 eröffnet und kann für die Programm-Aktivitäten genutzt werden. Daneben ist eine weitere Besonderheit, dass das Programm auch im Winter mit Schneeschuhwanderungen angeboten wird. Für die perfekte Unterkunft zertifiziert die Tegernseer Tal Tourismus GmbH derzeit „Gesundes Land“-Gastgeber, damit der Gesundheitstourist je nach persönlichen Vorlieben seine Unterkunftsart zum „Jungbrunnen“-Programm wählen kann. Der „Jungbrunnen“ soll zu einem der gesundheitstouristischen Leitprodukte am Tegernsee wachsen. Daher werden derzeit weitere Möglichkeiten wie ein Gruppenprogramm oder ein kassenbezuschussbarer Präventivkurs in Zusammenarbeit mit regionalen Gesundheitspartnern eruiert.

Neben bayerischen Forschungseinrichtungen ist auf Anbieterseite die Bayerisches Staatsbad Kur-GmbH Bad Reichenhall/Bayerisch Gmain Projektpartner. Hier arbeitet man an neuen innovativen gesundheitstouristischen Produkten mit den AlpenSole Heilquellen. „Die Kombination Baden in AlpenSole und Wandern wird von vielen langjährigen Gästen seit Jahren praktiziert. Mit der Studie wollten wir überprüfen, ob die Erfahrungsberichte unserer Gäste den Tatsachen entsprechen oder sogar viel effektiver und effizienter wirken als erwartet“, sagt Geschäftsführerin Gabriella Squarra. „Die Studie hat die Erfahrungen der Gäste wissenschaftlich nachgewiesen und deutlich bestätigt. Darüber freuen wir uns.“

Bad Reichenhall wurde im vergangenen Jahr für sein AtemOrt Kompetenznetzwerk und für die Stressprävention „DurchatemZeit“ als Leitprodukt für die Marke GESUNDES BAYERN ausgewählt. Die „DurchatemZeit“ ist auch ein wissenschaftlich evaluiertes Produkt in Zusammenarbeit mit der LMU München, das nunmehr marktreif adaptiert wird. „Persönlich schätze ich die Zusammenarbeit mit der Marke GESUNDES BAYERN und dem Bayerischen Heilbäderverband. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten ist ein Gewinn. Mit dem positiven Ergebnis aus unserer Jungbrunnenstudie wird diese Reihe der Leitprodukte fortgesetzt: Ziel für unsere bayerischen Kurorte sind wissenschaftlich nachweislich wirksame Gesundheitsprodukte, die das kurortspezifische Heilmittel mit den Kernkompetenzen des Kurortes für neue Indikationen und Zukunftsbedürfnisse der Menschen erschließt.“

Gemeinsam mit dem Spa & Familien Resort RupertusTherme wurde eine durchgängig buchbare Pauschale entwickelt, die auf den Inhalten der Jungbrunnen-BERG-Studie basiert. „Die Buchungsplattform hotelpauschalen.com bietet Pauschalreisen in das Bayerische Staatsbad Bad Reichenhall an. Zusammen mit zehn Partnerhotels werden Gesundheits- und Wellnesspauschalen mit Leistungen der RupertusTherme und den Ausflugszielen der Region für den Gast durchgängig online buchbar gemacht. Mit dem Angebot der Gesundheitspauschale Jungbrunnen ist eine wissenschaftlich zertifizierte Gesundheitsmaßnahme für Bad Reichenhall buchbar, welche die Stärken des Atemorts, die AlpenSole und das vitalisierende Alpenklima vereint“ so Dirk Sasse, Geschäftsführer der Kur-GmbH Bad Reichen-hall / Bay. Gmain.

Die Pressekonferenz findet in Zusammenarbeit mit der BayTM innerhalb des Projekts Trail for Health Nord statt und wird durch das europäische Programm Interreg Österreich-Bayern 2014-2020 gefördert.

Projekt Trail for Health Nord
Das EU-Projekt „Trail for Health Nord“ (Interreg V-A Österreich-Bayern, AB40) fokussiert die wachsende Zielgruppe der älteren Menschen mit dem Motiv einer aktiven Verlängerung der Lebensqualität über gesundheitsfördernde Maßnahmen. Dazu werden in einem grenzüberschreitenden Kooperationsnetzwerk aus Forschungseinrichtungen, Transferorganisationen und touristischen Regionen evidenzbasierte gesundheitstouristische Produkte und Wertschöpfungsketten entwickelt. Die Basis bildet dabei eine klinische Studie in den drei Regionen Tennengau/Abtenau, Tegernsee/Bad Wiessee und Bad Reichenhall. Dabei wurde untersucht, wie sich ein Urlaub mit Kombination aus Bewegung im Naturraum und ortsgebundenen Anwendungen auf das Immunsystem und die Fitness älterer Menschen auswirkt. Darauf aufbauend werden in den jeweiligen Regionen evidenzbasierte gesundheitstouristische Angebote entwickelt, welche auf die spezifischen Ansprüche und Bedürfnisse älterer Menschen eingehen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Tourismus wird im Rahmen des Projekts außerdem ein Fachkräftekonzept mit einer strategischen Ausrichtung auf das Kernangebot des Gesundheitstourismus entwickelt, um auch touristischen KMU einen Zugang zu einem professionellen Personalmanagement zu ermöglichen. Zum nachhaltigen gesundheitstouristischen Kompetenzaufbau werden zudem Qualifizierungs- und Transfermaßnahmen für Regionen und KMU entwickelt und angeboten (Trail for Health Nord, 2016). www.trail-for-health.com

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Quelle: Pressemitteilung crystal communications GmbH vom 23.11.2017.
Bildquelle: Kur GmbH Bad Reichenhall Bayerisch Gmain.