„Traditionell anders“ zeigt sich Bayern auch kulinarisch
(hoga-presse) Ein Blick hinter verschiedene Kulissen zeigt leidenschaftliche Gastronomen mit hohen Qualitätsansprüchen und Ideenreichtum – ihre Wurzeln vergessen sie dabei nie.
Hax‘n, Wurst in vielerlei Variationen oder Dampfnudeln, dazu ein Helles oder ein Gläschen fränkischen Wein. Wer an die bayerische Menükarte denkt, dem fallen wahrscheinlich zuerst die vielen bodenständigen Schmankerl ein. Diese Basis will unbedingt bewahrt werden. Und doch braucht es immer wieder einen neuen Dreh und eine individuelle Note, um sich abzuheben. Die Bayern Tourismus Marketing GmbH stellt verschiedene Persönlichkeiten vor, die die „geschmackvolle“ Seite des Freistaats auf ihre Art und Weise zeigen.
Casper Plautz legt die Kartoffel neu auf
Kaum ein anderer Ort verkörpert bayerischen Genuss und Qualität wie der weltbekannte Viktualienmarkt in München. Dass auch hier die Zeichen der Zeit nicht stillstehen, beweisen Theo Lindinger und Dominik Klier. Seit über einem Jahr führen die beiden hippen Jungs ihren Kartoffelstand „Caspar Plautz“. Sie verkaufen verschiedenste Sorten der begehrten Knolle und kreieren in ihrem kleinen „Bistro“ feinste vegetarische und vegane Mahlzeiten – die Kartoffel steht dabei immer im Mittelpunkt.
Eines der beliebtesten Gerichte ist zum Beispiel selbst gemachter Hummus, umgeben von Tahini-Sesamsoße und einem arabischen Pesto mit Nelken und Koriander. Dazu israelische Shakshuka und eine scharfe Tomatensoße. Je nach Saison ändert sich die Speisekarte, denn frische und regionale Produkte sind den Inhabern sehr wichtig.
Liebesbier – ein Biereldorado in Oberfranken
Seit 1887 braut Familie Maisel am Mistelbach Bier, anfangs im historischen Brauhaus aus rotem Backstein und heute in der nebenan gelegenen modernen Brauerei. Doch auch im alten Gebäude dreht sich alles weiterhin um das Bier.
Jeff Maisel, der die Brauerei in vierter Generation führt, eröffnete hier das Restaurant „Liebesbier“ und die „Maisel & Friends Brauwerkstatt“. Nur durch eine Glasscheibe getrennt sehen Gäste die Sudkessel, die Holzfässer und die Brauer bei der Arbeit. Im „Liebesbier“ stehen 118 verschiedene Biere auf der Karte: rund 30 Maisel-Biere und 80 weitere von befreundeten Brauereien. Auch bei den Gerichten achtet Jeff Maisel darauf, dass die Zutaten direkt aus der Region stammen und je nach Saison ausgewählt werden.
Daraus werden internationale Köstlichkeiten wie Tomahawk-Steak, Burger und Dry-Aged-Entrecote zubereitet. Der amerikanische Einfluss wurde dem Gastronomen mit seiner Mutter, die aus South Carolina stammt, schon in die Wiege gelegt. Er liebe die fränkische Küche mit Schäufele und Sauerbraten, „doch im Liebesbier wollen wir weg vom Gewöhnlichen und mal etwas anderes machen“, schwärmt Maisel.
Hüttenschmaus – fleischlos glücklich
Auf den ersten Blick sieht es nach einer traditionellen Bergwirtschaft in den Allgäuer Alpen aus. Und doch wartet eine Überraschung: So findet sich in der Hündeleskopfhütte statt Schnitzel und Speckplatte ausschließlich Vegetarisches auf den Tellern. Hüttenwirtin Silvia Beyer serviert ihren Gästen unter anderem Krautkrapfen, Allgäuer Kaasspatzn oder vegane, glutenfreie Zucchini-Lasagne überbacken mit Mandelmus. Die meisten Speisen bereitet sie komplett von Hand zu und verwendet ausschließlich Ökoprodukte zumeist aus der Region. Ihre Ideen holt sich die gebürtige Nesselwangerin aus der eigenen Kindheit:
Die Basis sind alte Gerichte, die die Hauswirtschafterin mit modernen Rezepten verfeinert. Ihren Traum von der ersten vegetarischen Hütte in den Alpen verwirklichte sie im Mai 2015. Die Wanderer und Mountainbiker, die den Weg nach oben meistern, sind nicht nur von ihren fleischlosen Gerichten beeindruckt. In Kombination mit dem Ausblick auf die Allgäuer Alpen und das Zugspitzmassiv aus 1.180 Metern Höhe ist jedes Essen ein unvergessliches Erlebnis. Wer sich im Winter auf den Weg macht, den erwartet zum Schluss noch ein besonderes Highlight: Die von Beyer eigens präparierte Rodelbahn verspricht auf den zur Verfügung gestellten Schlitten eine spaßige Talabfahrt.
Fischgenuss zwischen „Tausend Teichen“
Gerade herrscht Hochsaison im östlichen Landkreis Tirschenreuth: In den über 4.000 Fischteichen des dünn besiedelten Gebietes in der Oberpfalz wurden die Karpfen, Hechte oder Schleien den Sommer über zu wahren Prachtexemplaren herangezüchtet, um in Kürze fangfrisch auf den Tellern zu landen.
So fischt auch Teichwirt Klaus Bächer jeden Herbst seine 50 Gewässer rund um seinen Hof in Muckenthal mit ihren mehr als 40 Arten ab. Die schmackhafte Vielfalt wird von Seniorchefin Elsa Bächer im „Fischerstüberl“ zum grätenfreien Karpfenfilet oder zur Forelle Müllerinnen Art fachmännisch zubereitet. Die richtige Qualität garantiert das selbst angebaute Getreide, mit dem die Tiere ausschließlich gefüttert werden. „Wir arbeiten in der Natur, mit der Natur und von der Natur. Uns ist wichtig, dass wir unsere Produkte guten Gewissens verkaufen können“, sagt Klaus Bächer.
Ehefrau Manuela und ihre drei Töchter servieren die Spezialitäten liebevoll. So ist ein Besuch des Hofs nicht nur ein kulinarischer Ausflug: Gäste erleben hautnah die Bedeutung eines Familienbetriebs und bekommen interessante Einblicke in die Fischzucht. Wer die spektakuläre Landschaft von oben betrachten möchte, sollte noch einen Abstecher zur „Himmelsleiter“ einplanen. Von der 20 Meter hohen Aussichtsbrücke direkt über dem Vizinalbahn-Radweg wartet ein besonders schöner Blick über das „Land der Tausend Teiche“.
Quelle: Pressemitteilung crystal communications GmbH vom 23.09.2019.
Bildquelle: www.bayern.by – Tobias Gerber