Dienststelle Marienthal: Ein einzigartiges Zeitzeugnis längst vergangener Tage
Führungen durch die Untertageanlage des ehemaligen Regierungsbunkers der Bundesregierung im Ahrtal
Seit März 2008 haben Geschichtsinteressierte die Möglichkeit, ein einmaliges Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges zu besichtigen: Der ehemalige Regierungsbunker im Ahrtal hat seine atombombensicheren Tore als Museum geöffnet. Teile der Anlage stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und laden Besucher aus aller Welt ein, in diese spannende Epoche der Geschichte einzutauchen.
Der Regierungsbunker im Ahrtal: Einblicke in ein geheimes Kapitel deutscher Geschichte
Das Museum bietet eine umfangreiche Dokumentation und zeigt Originalgegenstände am authentischen Standort. Diese Präsentationen geben einen tiefen Einblick in ein Kapitel deutscher Geschichte, das Teil eines globalen Drohszenarios zwischen den Supermächten des Ostens und Westens war. Der Regierungsbunker im Ahrtal gilt als eines der geheimsten Bauwerke in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Die Entstehung des Regierungsbunkers
Die Ursprünge des späteren Regierungsbunkers reichen zurück bis ins Jahr 1913, als eine strategische Eisenbahnstrecke durch die Eifel gebaut wurde, um die Industriegebiete an der Ruhr und in Lothringen besser zu verbinden. Für diese Strecke wurden zahlreiche Brücken und Tunnel errichtet, von denen zwei später als Regierungsbunker genutzt wurden.
Im Zweiten Weltkrieg gewann das Tunnelsystem zwischen Dernau, Marienthal und Ahrweiler aus anderen Gründen an Bedeutung: Die Raketenversuchsanstalt Peenemünde richtete gegen Kriegsende eine Zweigstelle im Tunnel ein, die vor Luftangriffen sicher war. Hier begann ab 1944 die unterirdische Produktion mobiler Abschussrampen für die V-Waffen, unter Einsatz von KZ-Häftlingen, für die ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet wurde.
Der Bunkerbau in der Nachkriegszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Tunnel zunächst unbrauchbar gemacht, aber mit dem Beitritt zur NATO im Jahr 1955 verpflichtete sich die Bundesrepublik Deutschland, einen Ausweichsitz für die Verfassungsorgane in Bonn zu errichten. Im Ahrtal fand man ideale Baugegebenheiten, und unter strengster Geheimhaltung begann der Bau des Regierungsbunkers im Januar 1962. Die erste Teilübergabe erfolgte im Herbst 1965, und die Fertigstellung des gesamten Projekts dauerte bis 1971.
Die Dimensionen des Bunkers
Mit seiner Fertigstellung umfasste der Bunker eine Gesamtlänge von 17,3 Kilometern und bot Platz für 3000 Personen, verteilt auf 936 Schlafräume und 897 Büros. Der technische Betrieb wurde von 160 Mitarbeitern gewährleistet. Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes entschied die Bundesregierung im Jahr 1997, den Bunker aufzugeben. Zwischen 2001 und 2006 wurde die Anlage aus Gründen des Umweltschutzes weitgehend entkernt, und 34 Außenbauwerke wurden verschlossen.
Die Umwandlung des Regierungsbunkers zum Museum
Trotz dieser Rückbaumaßnahmen blieb ein 203 Meter langes Teilstück des Bunkers erhalten und wurde 2007 zu einer Dokumentationsstätte umfunktioniert. Der Haupteingang befindet sich in den Weinbergen oberhalb von Ahrweiler.
Führungen Dokumentationszentrum ehemaliger Regierungsbunker
Der Regierungsbunker ist nun zu regulären Öffnungszeiten für Besucher zugänglich. Einzelbesucher können mittwochs, samstags und sonntags von 10:00 Uhr bis 16:30 Uhr (letzter Einlass) den Bunker besichtigen, ohne dass eine Voranmeldung erforderlich ist. Der Zugang erfolgt im Rahmen von Führungen, die weitgehend barrierefrei sind. Lediglich die letzten 15 Minuten der Führung finden im Obergeschoss (Schlaftrakt) statt, wo etwa 15 Stufen zu bewältigen sind. Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen können mitgeführt werden.
Während der Saison (Ostern bis Ende Oktober) finden die Führungen mittwochs, samstags und sonntags zwischen 10:00 Uhr und 16:30 Uhr statt. Die genauen Anfangszeiten richten sich nach dem Besucheraufkommen, und an besucherstarken Wochenenden und Feiertagen ist mit einer Wartezeit von etwa 30 bis 45 Minuten zu rechnen. Eine Reservierung für Einzelbesucher ist nicht möglich.
Parkmöglichkeiten Regierungsbunker im Ahrtal
Es gibt mehrere Parkmöglichkeiten in der Nähe des Bunkers, die sowohl für Autos als auch für Busse geeignet sind. Direkt am Eingang des Bunkers befindet sich ein großer Parkplatz, der speziell für die Besucher des Museums reserviert ist. Dieser Parkplatz bietet ausreichend Stellplätze und ist gut ausgeschildert, sodass Besucher ihn leicht finden können.
Für größere Gruppen oder Besucher, die mit Reisebussen anreisen, gibt es spezielle Busparkplätze. Diese befinden sich in unmittelbarer Nähe des Bunkereingangs und ermöglichen einen bequemen Zugang für die Besucher. Zudem sind die Parkplätze gut beleuchtet und überwacht, was zur Sicherheit der Fahrzeuge beiträgt.
Anfahrt zum Regierungsbunker/ Dienststelle Marienthal
Die Anfahrt zum Regierungsbunker Ahrtal ist gut organisiert und einfach zu bewältigen. Der Bunker ist über verschiedene Verkehrswege gut erreichbar. Für Autofahrer gibt es eine direkte Anbindung über die Bundesstraße B267, die durch das Ahrtal führt. Die Straße ist gut ausgebaut und beschildert, sodass Besucher problemlos den Weg zum Bunker finden können.
Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich. Der nächste Bahnhof befindet sich in der Stadt Ahrweiler, die nur wenige Kilometer vom Bunker entfernt liegt. Von dort aus können Besucher entweder ein Taxi nehmen oder den Bus, der regelmäßig zum Bunker fährt. Die Bushaltestelle befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bunkereingangs, was den Zugang erleichtert.
Für Radfahrer gibt es gut ausgebaute Fahrradwege, die durch die malerische Landschaft des Ahrtals führen und direkt zum Bunker verlaufen. Diese umweltfreundliche Anreisemöglichkeit wird besonders von Naturliebhabern geschätzt, die ihren Besuch mit einer Fahrradtour verbinden möchten.
Kontakt Regierungsbunker im Ahrtal
Am Silberberg
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel.: 02641 / 9117053
Mail: regierungsbunker@alt-ahrweiler.de
Webseite Regierungsbunker im Ahrtal
Quelle und Bilder: Redaktion