Prignitzer Gastronomen entwickeln eigenes 2G-Konzept, um gesund und geöffnet durch den Winter zu kommen
(hoga-presse) Ab sofort gelten bundesweit wieder neue Corona-Schutzmaßnahmen. Der Grund hierfür ist, dass sich noch zu wenige Menschen hierzulande haben impfen lassen. Zum Vergleich: Liegt die Impfquote in Spanien bei rund 80 Prozent der Bevölkerung, so sind es bundesweit aktuell nur 67,5 Prozent (Brandenburg 61,5 Prozent). Zudem gibt es länderweit die unterschiedlichsten Herangehensweisen, mit der neuen Infektionslage umzugehen.
Corona-Maßnahmen sind Ländersache
Und während sich die Lage in den Krankenhäusern zuspitzt, warnt die Hauptgeschäftsführerin der DEHOGA Ingrid Hartges mit eindeutigen Warnungen vor einem weiteren Lockdown: „Ich halte es rechtlich für mehr als problematisch, einen Lockdown für Geimpfte zu verhängen.“ Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer denkt derweil über striktere Maßnahmen nach. Bayerns Ministerpräsident Söder zieht bei der harten Linie mit. Im Saarland und in Baden-Württemberg handhabt man es dagegen nicht ganz so rigide wie wiederum in Niedersachsen. Schließlich sind Corona-Maßnahmen Ländersache und das verunsichert die, die bisher schon am meisten unter der Situation leiden – Gastgewerbe und Hotellerie.
2G+oder sogar 2G angezeigt oder erforderlich?
Sicher, in den meisten Länder gilt die unumstößliche 2G Regel für die Bewirtung in geschlossenen Räumen, in zunehmend mehr Regionen kommt aber jetzt die 2G+ zum Tragen. Es ist allerdings mehr als verwirrend und führt zu deutlicher Verunsicherung und daraus resultierender Frustration nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in den Branchen, die bisher mit Abstand am meisten unter dieser Unsicherheit gelitten haben und in denen tausende um das wirtschaftliche Überleben kämpfen. Dabei gäbe es doch genügend Angebote und Programme quer durch die Tourismus-Branche, sowie in Hotellerie und Gastronomie selbst, die auch in der kalten Jahreszeit umsetzbar wären. Eines der besten Beispiele präsentiert Jan Lange, Vorsitzender des DEHOGA-Kreisverbandes Prignitz gemeinsam mit Mike Laskewitz, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Prignitz im Rahmen des Tourismusaustauschs der Gastronomen der Prignitz.
Gäste abseits großer Menschenmengen
„Gerade in Corona-Zeiten ist diejenige Form von Urlaub stark nachgefragt, bei der sich die Gäste abseits großer Menschenmengen bewegen und gleichzeitig den Kopf frei bekommen und wo geht das besser als in unserer dünn besiedelten Region? Daher widmen wir dem Thema Wandern in der Prignitz nun erstmals eine eigene Broschüre sowie eine Unterseite auf der Webseite“, erläutert Laskewitz. „Der dünnen Besiedlung steht eine fast unberührte Natur und Artenvielfalt gegenüber. Die Prignitz ist im Herbst für viele Zugvögel Deutschlands wichtigstes Drehkreuz – in milden Wintern sogar Winterquartier. Gleich mehrere einzigartige Naturlandschaften wie das UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, die Kyritzer Seenkette, die Wittstocker ‚Schmugglerheide‘ oder die Kyritz-Ruppiner Heide laden zum Erkunden ein.“
Hygienepläne alleine bieten nur unzureichenden Schutz
Jan Lange, DEHOGA-Kreisverband-Prignitz-Chef und selbst Hotelier, weiß: „Die Hotellerie ist auch für die kommenden Wochen und Monate in Hinblick auf die Corona Epidemie hervorragend vorbereitet. Hygienepläne und längst zur Selbstverständlichkeit gewordene Maßnahmen sichern in den Häusern seines Wirkungskreises die Gesundheit der Gäste sowie der Angestellten und garantieren dennoch Erholung. Bundesweit gibt es jedoch zu viele unterschiedliche Herangehensweisen und gesetzliche Regelungen, die kein Mensch mehr durchschaut. „Es wäre fatal, wenn die erheblichen finanziellen Aufwendungen, die gerade in den Hotels und tausenden Gastronomiebetrieben in entsprechende Schutzmaßnahmen investiert wurde, sich jetzt erneut als Fehlinvestition entpuppen würden“, so Lange.
Weitestgehend einheitliche Regeln
„Da fahren die Menschen dann doch lieber nach Spanien, als hier im eigenen Land Urlaub zu machen“, ergänzt Laskewitz aus Sicht des Tourismusverbandes. „Da gelten zumindest weitestgehend einheitliche Regeln und bei einer aktuellen Inzidenz von knapp unter 50 und auf den Balearen von 70 ist das auch noch deutlich sicherer als in Deutschland. Da kann es aber doch nach der langen Durststrecke für unsere touristischen Dienstleister nicht sein, dass jetzt aufgrund des gefühlten Chaos bei den unterschiedlichsten Gesetzen, Regelungen und je nach Gemeinde dann noch individuellen Verordnungen, nun diejenigen auf der Strecke bleiben, die sowieso schon die größten Opfer in Hinblick auf ihre wirtschaftliche Situation gebracht haben, und erneut büßen müssen“, so Laskewitz abschließend.
Quelle & Bild: meeco Communication, 23.11.2021