Von den Wäldern des Schwarzwalds bis zu den Sternen der Haute Cuisine: Die Lebensgeschichte von Ulrich Heimann
Zwischen tiefgrünen Wäldern, dramatischen Felsmassiven und glasklaren Seen erhebt sich das Kempinski Hotel Berchtesgaden majestätisch über dem Berchtesgadener Land. In dieser einzigartigen Kulisse, wo sich Natur und Luxus zu einer harmonischen Einheit verbinden, lebt und wirkt ein Mann, der die deutsche Spitzenküche über Jahrzehnte hinweg geprägt hat: Ulrich Heimann. Der aus dem Schwarzwald stammende Executive Chef hat mit seinem kompromisslosen Qualitätsanspruch, seiner kreativen Handschrift und einem außergewöhnlichen Gespür für Produkte einen festen Platz im kulinarischen Olymp eingenommen. Doch der Weg dorthin war nicht nur von Ehrgeiz und Können begleitet, sondern vor allem von Weggefährten, Freundschaft und einer tiefen Verbundenheit zur Natur.
Wie Ulrich Heimann mit Leidenschaft und Präzision die deutsche Kochkunst geprägt hat
Die Geschichte von Ulrich Heimann beginnt in den stillen Hügeln und ausgedehnten Tannenwäldern des Schwarzwalds. Hier lernte er früh, die Natur nicht nur zu respektieren, sondern sie auch als Quelle kulinarischer Inspiration zu begreifen. Dieses Gefühl, das Ursprüngliche zu ehren und gleichzeitig mit modernen Techniken zu veredeln, sollte sich wie ein roter Faden durch seine gesamte Laufbahn ziehen. Als er 1992 in Hamburg den Schritt in den “Prinz Frederik Room” wagte, war es nur eine Frage der Zeit, bis seine außergewöhnliche Begabung auch von der Gourmetwelt wahrgenommen wurde. Bereits drei Jahre später krönte ein Michelin-Stern seine Kochkunst – ein erster Meilenstein, der sein Streben nach Exzellenz bestätigte.
Sterne, Gipfel, Freundschaft – Heimanns Weg zur kulinarischen Meisterschaft
Doch Heimann ist mehr als nur ein Perfektionist am Herd. Wer ihn kennt, beschreibt ihn als leidenschaftlichen Mentor, zuverlässigen Freund und leidenschaftlichen Gipfelstürmer – in jeder Hinsicht. Als er 2005 nach Berchtesgaden kam, war dies nicht nur ein beruflicher Wechsel, sondern auch eine bewusste Entscheidung für ein Leben im Einklang mit den Bergen, deren Kraft und Stille ihn seit jeher fasziniert haben. In der Küche des damaligen „Le Ciel“, heute als Gourmet-Restaurant PUR bekannt, fand er ein neues kreatives Zuhause – und eine Bühne, auf der er seine Philosophie von ehrlicher, authentischer und dennoch raffinierter Küche weiterentwickeln konnte. Bereits 2006 wurde das Restaurant mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet – ein Vorgeschmack auf das, was noch folgen sollte.
Ulrich Heimanns Kochkunst ist geprägt von klarer Linie, handwerklicher Präzision und einem untrüglichen Sinn für Ästhetik. Seine Gerichte erzählen Geschichten – von Wäldern und Wiesen, von Almen und Bergseen, vom Duft nach frischem Heu und von der stillen Kraft der Natur. Doch sie erzählen auch von Menschen: von Produzenten, die ihm mit Vertrauen ihre besten Zutaten anvertrauen, von seinem Team, das seine Vision teilt, und von Weggefährten, die seinen Werdegang mitgeprägt haben.
Warum Heimanns Küche im Kempinski Berchtesgaden unter die Haut geht
Einer dieser Weggefährten ist Karlheinz Hauser, Sternekoch und Unternehmer, mit dem Heimann Anfang der 2000er Jahre auf dem Hamburger Süllberg zusammenarbeitete. Hauser erinnert sich nicht nur an den gemeinsam erkochten Michelin-Stern, sondern vor allem an Heimanns Charakter: „Sein Fleiß und sein Ehrgeiz, aber vor allem seine Bodenständigkeit haben mich immer beeindruckt.“ Dass Heimann heute zwei Michelin-Sterne trägt, ist für Hauser die verdiente Krönung eines konsequenten, leidenschaftlichen Weges.
Nicht minder begeistert äußert sich Clemens Rambichler, heute selbst 3-Sterne-Koch im renommierten Restaurant Sonnora. Als Auszubildender lernte er bei Heimann am Obersalzberg nicht nur das Handwerk, sondern auch, was es bedeutet, mit Respekt und Hingabe zu kochen. Eine gemeinsame Tour auf den Hohen Göll ist ihm besonders in Erinnerung geblieben – sinnbildlich für das, was Heimann ausmacht: Gipfelstürmer mit Genusskultur.
Christoph Rainer, 2-Sterne-Koch im Schloss Elmau, beschreibt Heimann als jemanden, mit dem man lachen, arbeiten und philosophieren kann – ein Kollege, der zum Freund wurde. Diese menschliche Nähe ist ein wesentlicher Bestandteil dessen, was Heimann ausmacht: ein Mann, der nicht nur durch sein Können, sondern auch durch seine Integrität überzeugt.
Und schließlich ist da noch Eckart Witzigmann, die lebende Legende der deutschen Gastronomie, der Heimanns Jubiläum mit den Worten würdigt, „ich wünsche ihm alles Gute für die nächsten 10 Jahre – und ein paar mehr…“ Eine größere Anerkennung kann es kaum geben. Heimann reiht sich damit ein in die Riege jener Köche, die nicht nur durch Auszeichnungen glänzen, sondern vor allem durch ihre Haltung, ihr Streben nach Echtheit und ihre Liebe zum Detail.
Wie Heimatverbundenheit, Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand gehen
Auch außerhalb der Küche geht Heimann gerne an seine Grenzen – vorzugsweise in den Bergen, wo er sich mit Kletterikone Thomas Huber verbunden fühlt. Huber beschreibt Heimann als „Vertikalkünstler“, der mutig, kreativ und mit allen Sinnen koche – so wie ein Alpinist, der die Natur mit jeder Faser lebt und dabei stets das Unerreichbare im Blick hat. Diese Parallele zwischen Küche und Kletterei zieht sich durch Heimanns Leben: immer das Ziel vor Augen, aber mit Respekt vor dem Weg dorthin.
Michaela Kaniber, Bayerns Tourismusministerin, hebt in ihrer Laudatio nicht nur Heimanns Kochkunst, sondern auch seine Rolle als Botschafter des Berchtesgadener Landes hervor. Seine Fähigkeit, regionale Produkte in kulinarische Meisterwerke zu verwandeln, sei beispielhaft – gerade in einer Zeit, in der Regionalität und Nachhaltigkeit mehr denn je gefragt sind. Heimann ist dabei nie stehen geblieben: Mit jedem Menü, jeder neuen Idee hat er seine Küche weiterentwickelt, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen.
Diese Entwicklung gipfelte 2024 in der Verleihung des zweiten Michelin-Sterns für das PUR – ein Meilenstein, der nicht nur Heimann persönlich, sondern dem gesamten Team zu verdanken ist. Denn Heimann ist keiner, der sich ins Rampenlicht drängt. Vielmehr sieht er sich als Teil eines kreativen Gefüges, das nur durch gegenseitige Inspiration und Wertschätzung funktioniert. „PUR steht für mich für pure Leidenschaft, meisterhafte Kochkunst und die unerschütterliche Liebe zum Produkt“, erklärt er. Und genau das spüren auch seine Gäste – bei jedem Gang, bei jedem Bissen, bei jedem Abend im PUR.
Doch bei aller Demut ist klar: Heimanns Geschichte ist noch lange nicht auserzählt. Nach 20 Jahren auf dem Obersalzberg sprüht er vor Ideen, Visionen und Tatendrang. Die Grenzen der klassischen Haute Cuisine sind für ihn kein Dogma, sondern eine Einladung zur Erweiterung, zur Verbindung mit anderen Kulturen, Techniken und Geschichten. In einer Welt, die sich stetig verändert, bleibt seine Philosophie erstaunlich konstant: Qualität, Regionalität, Kreativität – und die tiefe Überzeugung, dass kulinarischer Genuss weit mehr ist als bloße Sättigung.
Visionär mit Bodenhaftung: Ulrich Heimann als Botschafter der Region
Das Kempinski Hotel Berchtesgaden bietet Heimann dafür das perfekte Umfeld. Das architektonisch klare und moderne Haus thront auf dem Eckerbichl und öffnet mit seinen bodentiefen Glasfronten den Blick auf eine der eindrucksvollsten Landschaften Deutschlands. Hier beginnt direkt vor der Tür das Naturvergnügen – sei es beim Wandern, Biken, Klettern oder Golfen. Wer nach einem aktiven Tag ins PUR einkehrt, taucht ein in eine Welt des Geschmacks, die genauso authentisch ist wie die Natur ringsum.
Ulrich Heimann hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht nur ein Restaurant geprägt, sondern eine ganze Region kulinarisch bereichert. Seine Arbeit ist ein Bekenntnis zur Heimat, ein Lob an die Natur und ein Ausdruck jener tiefen Menschlichkeit, die ihn zu dem gemacht hat, was er heute ist: ein Sternekoch mit Herz, Vision und bleibendem Eindruck.
Sein Weg ist noch lange nicht zu Ende – und man darf gespannt sein, welche Gipfel der kulinarische Bergsteiger als Nächstes erklimmen wird. Eines jedoch ist sicher: Wo Heimann kocht, ist der Geschmack zu Hause. Und wo Geschmack auf Leidenschaft trifft, entstehen Momente, die bleiben.
Quelle und Bild: Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski München’