Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe auf Rekordhoch
(hoga-presse) DEHOGA-Präsident Zöllick: „Die Bedeutung der Branche steigt und muss sich in besseren Rahmenbedingungen widerspiegeln.“
Im Gastgewerbe zehntes Wachstumsjahr im Blick
Dank des weiterhin positiven Konsumklimas steuert das Gastgewerbe auf das zehnte Wachstumsjahr zu. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, setzten Hotels und Restaurants im ersten Halbjahr 2019 nominal 2,7 Prozent mehr um als in den ersten sechs Monaten des bereits starken Vorjahres. Bereinigt um steigende Preise bedeutete dies real ein Plus von 0,5 Prozent.
„Deutschland als Gastgeberland ist so beliebt wie nie“, erklärt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband). Trotz Konjunktureintrübung sei die Reise- und Ausgehfreude der Menschen noch ungebrochen. Zugleich betont Zöllick: „Die Herausforderungen und Risiken für die Branche nehmen zu. Darüber können auch die positiven Umsatzzahlen nicht hinwegtäuschen.“
Arbeitskräftemangel sowie steigende Personal- und Betriebskosten
Probleme bereiten den Betrieben vor allem das Finden von Mitarbeitern, steigende Betriebs- und Personalkosten, unfaire Wettbewerbsbedingungen, mehr Bürokratie sowie das starre Arbeitszeitgesetz. Dass der Erfolgskurs weitergehe, hänge nicht allein von der Nachfrage ab, sondern insbesondere auch von den richtigen politischen Weichenstellungen im Land. Mit Blick auf die wachsenden Belastungen fordert Zöllick konsequenten Bürokratieabbau, eine Reform des lebensfremden Arbeitszeitgesetzes und gleiche Steuern für Essen. Für das Gesamtjahr 2019 bleibt der Branchenverband mit Blick auf den guten Start in die Sommersaison dennoch zuversichtlich und rechnet für das Gastgewerbe mit einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent.
Auch Zahl der Übernachtungen steigend
Laut Statistischem Bundesamt gab es im ersten Halbjahr 222,4 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste in den heimischen Beherbergungsbetrieben. Nach vorläufigen Ergebnissen war dies ein Plus von 3,8 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2018. Deutschland sei für Touristen wie Geschäftsreisende aus dem In- und Ausland höchst attraktiv und bestens aufgestellt.
„Mit 223.000 Betrieben sind Gastronomie und Hotellerie die wesentlichen Leistungsträger, die in vielen Regionen Deutschlands Tourismus erst möglich machen. Sie überzeugen mit hoher Angebotsqualität und -vielfalt, verlässlichem Service und einem außerordentlich guten Preis-Leistungs-Verhältnis“, erläutert Zöllick. So setzte die Beherbergungsbranche von Januar bis Juni nominal 2,6 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum (real +0,6 Prozent). Auch in der Gastronomie hat sich das Geschäft positiv entwickelt. Die Restaurants, Bars und Kneipen erwirtschafteten ein nominales Umsatzplus von 2,1 Prozent (real -0,4 Prozent). Bei den Caterern fiel das Plus mit 5,3 Prozent (real +3,5 Prozent) besonders deutlich aus.
Mit der steigenden Nachfrage stellten die Betriebe mehr ein. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Mai 2019 mit 1.103.600 erstmals auf über 1,1 Millionen. Dies bedeutet ein Plus von 2,2 Prozent bzw. 23.400 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresmonat. „Die neue Bestmarke bei der Beschäftigung beweist die Relevanz des Gastgewerbes als bedeutender Arbeitgeber in Deutschland“, sagt der DEHOGA-Präsident.
Gastgewerbe: ständig wachsende Bedeutung der Branche
Die wachsende Bedeutung der Branche als Wirtschaftskraft und Jobmotor müsse sich in besseren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen widerspiegeln. Es gelte, Belastungen abzubauen und neue zu vermeiden. Zöllick: „Insbesondere auch vor dem Hintergrund einer Konjunkturabkühlung und weiteren Unsicherheiten wie dem unklaren Brexit-Fahrplan und den weltweiten Handelskonflikten benötigen wir mehr denn je eine wirtschaftsfreundliche und mittelstandsgerechte Politik sowie mehr Anerkennung und Wertschätzung für das, was die gastgewerblichen Unternehmer mit ihren Mitarbeitern Tag für Tag hier vor Ort leisten.“
Quelle: Pressemitteilung Deutscher Hotel- und Gaststättenverband vom 16.08.2019.
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